- Von Karen Schmidt
- 28.11.2025 um 16:01
Die Krankenkassen haben 2024 so viel Geld für Prävention und Gesundheitsförderung ausgegeben wie nie zuvor: Rund 686 Millionen Euro kamen zusammen. Damit haben diese Ausgaben das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 mit rund 631 Millionen Euro deutlich überschritten. Das geht aus dem neuen Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbands und des Medizinischen Dienstes Bund hervor.
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„Die Zahlen zeigen das große Engagement der Kranken- und Pflegekassen in allen Bereichen der Gesundheitsförderung und Prävention“, sagt Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbands. „Allerdings sind das wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Die Verantwortung hierfür geht weit über den Wirkungsbereich der Krankenkassen hinaus. Prävention kann nur gelingen, wenn (Finanz-)Verantwortung viel stärker als bisher auch von Bund, Ländern und Kommunen als Gestalter von Lebens- und Gesundheitsbedingungen übernommen wird.“
Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund, ergänzt: „Die Zahl pflegebedürftiger Menschen wird weiter steigen. Vor dem Hintergrund knapper personeller und finanzieller Ressourcen sollten alle zur Verfügung stehenden Ansätze ausgeschöpft werden, um Pflegebedürftigkeit möglichst zu verhindern und Einschränkungen der Selbstständigkeit möglichst lange hinauszuzögern.“
Die Krankenkassen konnten im Jahr 2024 die Zahl der dokumentierten gesundheitsfördernden und präventiven Aktivitäten in Lebenswelten wie Kitas, Schulen und Kommunen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Mit 5.160 dokumentierten Aktivitäten (plus 16 Prozent) erreichten die Krankenkassen fast 8,9 Millionen Menschen (plus 15 Prozent) in 52.535 Lebenswelten (plus 12 Prozent). Etwa die Hälfte aller Aktivitäten wurden in Kitas und Grundschulen durchgeführt.
Mehr Menschen in Gesundheitskursen
Bei der Teilnahme an individuellen Gesundheitskursen wurden fast 1,9 Millionen Versicherte von den Krankenkassen unterstützt – und damit 17 Prozent mehr als 2023. Die Gesundheitskurse richten sich an einzelne Versicherte und befassen sich mit Bewegungsförderung, Stressbewältigung, Ernährung und Suchtmittelreduktion.
Über 90 Prozent der von den Krankenkassen unterstützten Kursteilnahmen bezogen sich auf Bewegung (63 Prozent) und Stressmanagement (31 Prozent). Etwa 73 Prozent der Kurse wurden in Präsenz durchgeführt, 27 Prozent der Kurse fanden online statt.
Die Ausgaben für betriebliche Gesundheitsförderung sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 282 Millionen Euro gestiegen. Zugleich sank die Zahl der mit BGF erreichten Betriebe um 5 Prozent auf 28.142 und die der erreichten Beschäftigten um 6 Prozent auf 2.064.293.
Zusätzlich zu den Ausgaben der GKV für Gesundheitsförderung und Prävention hat die soziale Pflegeversicherung im Jahr 2024 rund 25 Millionen Euro für Präventionsleistungen in stationären Pflegeeinrichtungen investiert. Das entspricht einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erreicht wurden damit 125.000 pflegebedürftige Menschen, wobei die Zahl der erreichten Pflegeeinrichtungen im Vergleich zu 2023 um 6 Prozent auf rund 2.600 leicht sank.


















































































































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