Eine Frau, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, macht sich etwas zu essen: Fünf BU-Versicherer haben sich dem BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg gestellt © seventyfour/Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 10.11.2025 um 16:25
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Die BU-Versicherer haben mit Personalmangel zu kämpfen. Und der macht sich in der Leistungsregulierung bemerkbar. Das geht aus dem aktuellen BU-Unternehmensrating des Analysehauses Franke und Bornberg hervor.

Fünf Versicherer haben sich in diesem Jahr dem ausführlichen BU-Unternehmensrating der Rating-Agentur Franke und Bornberg gestellt. Die teilnehmenden Gesellschaften erlauben den Analysten dabei, sich in ihre Prozesse und Kennzahlen einzugraben.  Dazu gehören Annahmerichtlinien in der Angebotsphase über Prüfprozesse in der Risikoprüfung und Leistungsregulierung bis zu Qualitätskontrollen und Ergebniskennzahlen.

Die Analysten sind vor Ort in den Fachbereichen, sprechen mit Verantwortlichen aus Antrag- und Leistungsregulierung sowie aus Controlling und Aktuariat, lassen sich die praktische Umsetzung zeigen und nehmen stichprobenartig Leistungsfälle in Augenschein.

Das Ergebnis

Versicherer – Rating – Stand

  • Ergo Vorsorge Leben – FFF+ – 10/2025
  • HDI Leben – FFF+ – 10/2025
  • Nürnberger Leben – FFF+ – 10/2025
  • Generali Deutschland Leben – FFF – 10/2025
  • Stuttgarter Leben – FFF – 04/2025

Der Wettbewerb in der BU wird dabei nicht mehr nur über Preis und Leistung ausgetragen. Auch mit verkürzten Abfragezeiträumen in der Risikoprüfung werben Versicherer bei Vermittlern um Neugeschäft. Was gut für Kunden ist, kann sich negativ auf die Stabilität des Bestands auswirken, warnen die Rater: „Wenn Zugangserleichterungen nicht durch konsequente Steuerung, saubere Selektion und belastbares Controlling flankiert werden, kann das die Ergebnisqualität beeinträchtigen.“

Besonders kritisch sieht Franke und Bornberg Kapazitätsengpässe in der Leistungsregulierung. Denn dann könnten Rückstände wachsen, Durchlaufzeiten schwanken und die Fallbearbeitung an Konsistenz verlieren. „Als Gegenmaßnahmen sollte auf klar definierte Service-Level, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und aktive Nachwuchsgewinnung gesetzt werden. Stabilität zeigt sich in konstanten Durchlaufzeiten, klaren Entscheidungen und sauberen Begründungen, auch bei hoher Last“, sagt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg.

Fazit

„Das diesjährige BU-Unternehmensrating sendet ein doppeltes Signal: hohe Qualität bei den Teilnehmern – aber ein anhaltend herausforderndes Umfeld in der Leistungsregulierung“, schreibt Franke und Bornberg. Mit Blick auf vereinfachte Risikoprüfungen werde Stabilität noch mehr zum Kernthema.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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