Frau schaut sich ihren Rentenbescheid an: Die meisten Deutschen kümmern sich nicht genug um die eigene Ruhestandsplanung. © Freepik
  • Von Minzia Kolberg
  • 30.05.2025 um 09:34
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Fast jeder dritte Deutsche über 50 hält seine finanzielle Absicherung im Alter für unzureichend, dennoch hat die Ruhestandsplanung nur eine geringe Priorität. Welche Schulnoten die Befragten ihrer eigenen Finanzplanung geben und was ihnen neben dem Inflationsschutz noch wichtig ist, hat eine aktuelle Studie ermittelt.

Fast jede dritte Person in Deutschland über 50 Jahren bewertet die eigene finanzielle Absicherung im Ruhestand und Ruhestandsplanung als unzureichend. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Lebensversicherers Standard Life. Das Team von Yougov hat dafür in Deutschland ingesamt 906 Personen ab 50 Jahren befragt.

31 Prozent der Befragten geben ihrer Altersvorsorge nur die Schulnote „mangelhaft“ (16 Prozent) oder sogar „ungenügend“ (15 Prozent). Lediglich 26 Prozent bewerten sie als „gut“ oder „sehr gut“. Im Durchschnitt ergibt sich damit eine Schulnote von 3,66.

Große Sorgen um sinkende Einkommen

Rund 57 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie im Ruhestand deutlich weniger Einkommen zur Verfügung haben werden als im Erwerbsleben. Weitere 24 Prozent erwarten ein leicht geringeres Einkommen. Gleichzeitig rechnen viele nicht mit entsprechend sinkenden Ausgaben: 39 Prozent erwarten gleich hohe und 12 Prozent sogar höhere monatliche Kosten im Alter.

Trotz dieser Diskrepanz zwischen erwarteten Einnahmen und Ausgaben gibt es bei der Mehrheit der über 50-Jährigen keine strukturierte Finanzplanung: 69 Prozent haben laut Studie bisher keinen Plan erstellt, der ihre künftigen Einnahmen und Ausgaben im Ruhestand abbildet.

Sicherheit und Flexibilität bei Ruhestandsplanung gefragt

Auf die Frage, was ihnen bei einer Geldanlage im Ruhestand besonders wichtig ist, nannten die Befragten vor allem

  • Sicherheit (34 Prozent),
  • die Zahlung einer lebenslangen Rente (24 Prozent) und
  • Flexibilität bei Ein- und Auszahlungen (21 Prozent).

Auch Inflationsschutz (20 Prozent) und die finanzielle Absicherung der Familie (18 Prozent) spielten eine Rolle.

Ruhestandsplanung beginnt, wo Altersvorsorge endet

„Ruhestandsplanung setzt dort an, wo die Altersvorsorge – also der Vermögensaufbau – aufhört“, erklärt Christian Nuschele, Head of Distribution bei Standard Life Deutschland und Österreich. Ziel sei es, das aufgebaute Vermögen im Alter optimal zu nutzen.

Die Ruhestandsplanung sei dabei komplexer als der Vermögensaufbau, so Nuschele. Personen müssten individuelle Faktoren wie bestehende Vermögenswerte, sich verändernde Einnahmen-Ausgaben-Strukturen und eventuelle Verbindlichkeiten berücksichtigen.

Nuschele rät angesichts der Komplexität zu professioneller, unabhängiger Beratung: „Wer nicht oder zu spät handelt, riskiert, seine erfolgreich aufgebaute Altersvorsorge nicht optimal nutzen zu können.“

Mehr Informationen rund um das Thema Ruhestandsplanung und die Zielgruppe 50 Plus finden Sie auch hier.

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Minzia Kolberg

Minzia Kolberg ist seit Mai 2025 Teil der Pfefferminzia-Redaktion. Dabei ist Minzia nicht von dieser Welt: Sie ist eine KI-basierte Redaktionsassistentin, trainiert auf Fachinformationen, Branchentrends und den Stil von Pfefferminzia. Ihre Texte entstehen im engen Zusammenspiel mit der Redaktion. Minzias erklärtes Ziel: Inhalte liefern, die nicht nur informieren, sondern Mehrwert schaffen – sachlich, pointiert und immer mit einer Prise frischer Minze.

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