- Von Redaktion
- 22.08.2025 um 10:40
Über Phishing hinaus sind E-Mail-Systeme auch für Softwarefehler und Fehlkonfigurationen anfällig, insbesondere bei lokalen oder veralteten E-Mail-Plattformen, die nicht regelmäßig gepatcht werden. Schwache Authentifizierungspraktiken erhöhen das Risiko weiter, da Angreifer Benutzer leichter imitieren oder sensible Kommunikation abfangen können.
Schließlich kann sogar das grundlegendste Werkzeug der Netzwerksicherheit – die Firewall – zum Angriffsvektor werden. Ungepatchte Firmware, Konfigurationsfehler oder Zero-Day-Schwachstellen können interne Systeme Bedrohungen von außen aussetzen. Ist eine Firewall erst einmal kompromittiert, können Angreifer den gesamten äußeren Schutz des Netzwerks aushebeln.
Warum KMU besonders gefährdet sind
Große Unternehmen verfügen in der Regel über spezielle Sicherheitsteams, kontinuierliches Monitoring und strenge Compliance-Protokolle. KMU dagegen meist nicht – deshalb richten sich 82 Prozent der Ransomware-Angriffe gegen KMU.
Unzureichendes Patch-Management und fehlende Security-Awareness-Trainings machen Systeme verwundbar. Angreifer wissen, dass viele KMU reaktiv statt proaktiv vorgehen – damit sind die lukrativen und leicht angreifbaren Ziele. Viele KMU haben keinen umfassenden Notfallplan für den Ernstfall entwickelt. Mangelhafte Backups zwingen kleine Unternehmen häufiger, Lösegeld zu zahlen, um ihre wichtigsten Daten wiederherzustellen.
So verringern Sie das Ransomware-Risiko
Ein Ransomware-Angriff muss nicht zwangsläufig in einer Katastrophe enden. Mit den richtigen Tools und Maßnahmen können KMU selbst den entschlossensten Angreifer abwehren.
- Angriffsfläche im Blick behalten: Überwachen Sie kontinuierlich Ihre Angriffsfläche – alles, was an das Internet angebunden ist. Identifizieren und schließen Sie verwundbare Ports, veraltete Systeme und unsichere Konfigurationen, um Ihre Cybersicherheit zu stärken. So verringern Sie die Einfallstore für Angreifer.
- Zeitnahes Patchen: Neue Schwachstellen, vor allem bei VPNs, E-Mail-Servern und Firewalls, müssen umgehend geschlossen werden. Patching sollte Routine und nicht Reaktion sein.
- Mitarbeiterschulungen: Der Mensch bleibt das schwächste Glied der Cybersicherheit. Investieren Sie in Security-Awareness-Trainings, damit Mitarbeitende lernen, Phishing-Versuche, verdächtige Links und Social-Engineering-Tricks zu erkennen. Simulierte Phishing-Aktionen fördern richtiges Verhalten.
- Sichern und nochmals sichern: Regelmäßige, offline gespeicherte Backups sind die beste Chance eines Unternehmens, rasch wieder arbeiten zu können. Unternehmen sollten ihre Backups regelmäßig testen, um deren Funktionsfähigkeit für den Ernstfall sicherzustellen.
- Managed Detection and Response (MDR) nutzen: Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch Sicherheitsexperten wird immer wichtiger. MDR-Dienste bieten Echtzeit-Bedrohungserkennung, professionelle Reaktion und schnelle Eindämmung – das reduziert sowohl Schwere als auch Dauer von Angriffen.
Die Rolle der Cyberversicherung
Selbst die am besten vorbereiteten Organisationen können Opfer von Ransomware werden. Deshalb ist die Cyberversicherung heute kein Luxus, sondern ein wesentlicher Bestandteil jeder Risikomanagementstrategie. Ransomware ist nicht nur ein Technologieproblem, sondern ein existenzielles Geschäftsrisiko.
Für KMU steht viel auf dem Spiel, aber der Weg zu mehr Resilienz gegenüber Cyberangriffen ist klar: Erkennen Sie Ihre Schwächen, stärken Sie Ihre Verteidigung und holen Sie sich die richtigen Experten an Bord. Die Angreifer mögen unerbittlich sein – mit der richtigen Strategie und Unterstützung kann Ihr Unternehmen noch widerstandsfähiger werden.

0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren