Schlafendes Baby: Nur noch wenige Anbieter für eine Alleinversicherung © Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 25.02.2025 um 12:35
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:15 Min

Die Arag zieht sich aus einem Segment der privaten Krankenvollversicherung teilweise zurück. Denn sie versichert Kinder unter 36 Monaten nicht mehr so ohne weiteres. Und sie senkt die Beitragsrückerstattung. Der Versicherungsmakler Walter Benda schreibt dazu einen gepfefferten Blog-Beitrag – und wir fragen bei der Arag nach. Hier sind die Ergebnisse.

Das ist nicht ganz wenig und in Bendas Augen ein Alarmzeichen. Sein Gedankengang: Vermittler und Kunden sehen die BRE als eines der ersten Kriterien im Vertrieb – also sollte man als Versicherer dort als letztes kürzen. Wenn also einer das tut, dann muss er finanzielle Gründe dafür haben.

Und wie begründet die Arag das? Sie schreibt: „Die Anpassung erfolgte mit dem Ziel, auch langfristig eine ausgewogene Mittelverwendung für BRE und Limitierung zu gewährleisten sowie zusätzliche finanzielle Puffer für den Bestand aufzubauen.“ Auch mit den gesenkten BRE sieht sie sich „sehr gut am Markt aufgestellt“.

Dass die gekürzte BER auf eine angespannte finanzielle Lage hindeuten könnte, bezeichnet der Versicherer als „schlichtweg falsch“. Wichtige Kennzahlen-Ratings würden das regelmäßig bestätigen. Und die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) habe man stetig ausgebaut.

Stabile Zahlen in der Krankenversicherung

In der Tat sehen die KV-Geschäftszahlen stabil aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 15,5 Prozent der verdienten Bruttoprämien (Quelle: V.E.R.S. Leipzig). Das ist Platz 14 der 25 größten Krankenversicherer. Und die erwähnten RfB belaufen sich auf 43,9 Prozent der Bruttoprämien im Gesamtgeschäft. Das ist Platz 6 und nicht übel.

Ebenso vernünftig wirkt der Geschäftsbericht. 2023 fuhr die Krankenversicherung ein versicherungstechnisches Ergebnis von 24,4 Millionen Euro ein. Das ist zwar weniger als im Vorjahr (26,4 Millionen Euro), aber immer noch ordentlich. Den Rückgang begründet die Arag mit dem stark gewachsenen Neugeschäft und den damit verbundenen Vorfinanzierungseffekten sowie Investitionen in Technik, also IT, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Personal.

Der Jahresüberschuss in der Krankenversicherung legte laut Auskunft von 8,2 auf 12,5 Millionen Euro zu (im Geschäftsbericht steht diese Zahl nicht). Die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor, aber die Arag kündigt weiter wachsende Werte an.

Das ist der Moment. Also schauen wir mal, wie es bei der Arag weitergeht. Nur für Kinder ist die U36-Party erstmal aus. Zumindest für einige.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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Beitragsrückerstattungen lagen 2023 bei 1,5 Milliarden Euro – Pfefferminzia.de
Vor 2 Monaten

[…] Was die Arag auf die Vorwürfe eines Maklers antwortet […]

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Beitragsrückerstattungen lagen 2023 bei 1,5 Milliarden Euro – Pfefferminzia.de
Vor 2 Monaten

[…] Was die Arag auf die Vorwürfe eines Maklers antwortet […]

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