- Von Karen Schmidt
- 29.08.2025 um 14:20
Was bedeutet die zunehmende Verschmelzung beider Welten für Produktanbieter: Müssen Versicherer und Investmentgesellschaften künftig enger zusammenarbeiten, um integrierte Lösungen zu schaffen?
Ulbricht: Unbedingt. Die klassische Trennung zwischen Versicherungslösungen und Kapitalmarktprodukten löst sich auf. Hybride Produkte, ESG-Investments in Vorsorgepolicen, fondsgebundene Renten – das sind nur erste Schritte. Versicherer und Investmenthäuser werden künftig stärker gemeinsame Plattformen und standardisierte Schnittstellen brauchen. Pools wie BCA können hier Brückenbauer sein: Wir bringen die Welten zusammen und schaffen für Makler einen integrierten Zugang. Und wenn dann auch noch integrierte Produkte zur Verfügung stehen …
Gräfer: … sind wir auf dem richtigen Weg. Die Trennung zwischen Versicherung und Investment ist eine historische Konstruktion, im Leben der Kunden existiert sie nicht. Mit Pangaea Life haben wir gezeigt, dass es möglich ist, Kapitalmarktprodukte mit Versicherungsschutz zu kombinieren und gleichzeitig Nachhaltigkeit messbar zu machen. Künftig werden wir noch stärker gemeinsame Plattformen sehen, etwa im Bereich Eltif oder bei ESG-konformen Investmentlösungen. Versicherer und Investmentgesellschaften werden nicht mehr nebeneinander arbeiten, sondern miteinander. Der Kunde spürt: Hier kommt alles aus einer Hand.
Abschließend: Wie sieht aus Ihrer Sicht das Maklerunternehmen der Zukunft aus? Und welche Rolle spielen Pools und Versicherer dabei als Partner auf Augenhöhe?
Ulbricht: Das Maklerunternehmen der Zukunft ist ein unternehmerisch geführtes Beratungshaus. Es bietet ganzheitliche Lösungen – Versicherung und Investment aus einem Guss – und nutzt dafür effiziente, digitale Prozesse. Pools und Versicherer sind dabei Partner im Hintergrund: Pools stellen Infrastruktur und Regulatorik-Kompetenz, während die Versicherer marktadäquate Produkte bereitstellen. Unsere Vision: Der Makler bleibt Unternehmer und Star – wir liefern die Bühne.
Gräfer: Das Maklerunternehmen der Zukunft ist für mich ein Unternehmer, der sein Geschäftsmodell auf drei Säulen baut: persönliche Nähe, digitale Effizienz und glaubwürdige Unabhängigkeit. Pools und Versicherer haben die Rolle von Möglichmachern. Wenn es uns gelingt, dass der Makler in zehn Jahren immer noch Unternehmer und nicht Angestellter eines Systems ist, dann haben wir als Branche unsere Aufgabe erfüllt. Auch ich habe vor, mit dann 66 Lebensjahren als Versicherungsmakler selbstständig zu werden.

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