- Von Andreas Harms
- 02.05.2025 um 13:01
Die Versicherungswirtschaft verzeichnet zunehmend Unfälle, an denen ältere Autofahrer beteiligt sind. So stieg von 2013 bis 2023 die Zahl jener Unfälle mit verletzten oder getöteten Über-75-Jährigen um 26 Prozent auf rund 21.500. Etwa drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren verursachten den Unfall selbst.
Das meldet die Unfallforschung der Versicherer (UDV), eine Initiative im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Damit entwickelt sich das Seniorengeschehen im Straßenverkehr entgegen dem allgemeinen Trend. Denn die Zahl der bei Unfällen verletzten oder getöteten Personen mit bekanntem Alter sank von 2013 bis 2023 um 12 Prozent auf 303.800.

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Nun muss man diese Zahlen im demografischen Kontext sehen: Die Zahl der Senioren in Deutschland wächst seit Jahren stetig. Aber auch ihr geistiger und körperlicher Zustand verbessert sich. Denken wir nur an Sprüche wie: „60 ist das neue 50.“ Das führt dazu, dass generell viel mehr Ältere mit dem Auto unterwegs sind, als es früher der Fall war.
Die von der Generation 75-plus mit dem Auto zurückgelegte Strecke nahm von 2008 bis 2017 um knapp 95 Prozent zu, berichtet der UDV dazu. Aktuellere Werte gebe es zwar nicht. Aber es sei zu erwarten, dass sich der Trend fortgesetzt hat.
„Gab es 2015 noch knapp 2,5 Millionen Führerscheinbesitzer in der Generation 75-plus, waren es 2024 mit fast 5,9 Millionen mehr als doppelt so viele“, sagt UDV-Chefin Kirstin Zeidler. Besonders gewachsen sei die Gruppe der Frauen mit Führerschein (von rund 0,7 Millionen im Jahr 2015 auf heute 1,9 Millionen).
Die UDV hat deshalb die sogenannte Rückmeldefahrt entwickelt. Dabei fahren Ältere testweise eine Strecke im echten Straßenverkehr. Ein speziell geschulter Fahrtbeobachter beurteilt das Fahrverhalten anhand eines standardisierten Systems.
Nutzen können diese Rückmeldefahrt fahrgeeignete Leute ab 75 Jahren. Laut UDV ist sie keine neue Fahrprüfung. Stattdessen lässt sie sich als eine Art Standortbestimmung verstehen.

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