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Alles total Regal? Damit es auch nach Schäden wieder gemütlich werden kann, sollte immer eine Hausratversicherung mit dabei sein © Pexels / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 23.04.2025 um 11:37
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:20 Min

Inflation ist ein wichtiger Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Doch was passiert mit der Hausratversicherung, wenn die Preise für Inneneinrichtung stark steigen, wie es 2022 und 2023 der Fall war? Ein Automatismus hilft, die Versicherungssumme nachzuziehen. Hinschauen sollte man trotzdem.

Weshalb die Meinungen zu den 650 Euro geteilt sind. Der Makler und Vorstand des Maklerverbunds Vema, Johannes Neder, sagt: „In aller Regel genügt das nach wie vor für einen normalen Haushalt.“ Schließlich sei manches zwar wirklich teurer geworden, anderes dagegen aber günstiger. Und am Ende stehe noch der Vorsorgebetrag zur Verfügung. Der ist als eine Art prozentualer Puffer zu verstehen, der auf die Versicherungssumme draufkommt. Er beträgt mindestens 10 Prozent, bei den meisten Vema-Deckungskonzepten sogar 30 Prozent.

Eine Anfrage bei der Axa zeigt ein anderes Bild. Zwar verzichtet auch dieser Versicherer bei 650 Euro Versicherungssumme je Quadratmeter auf Unterversicherung. Trotzdem legen drei Viertel der Neukunden mittlerweile deutlich höhere Summen fest.

VFM bevorzugt höhere Quadratmeterpauschalen in der Hausratversicherung

Das könnte im Sinne des Maklerverbunds VFM sein, denn dort zweifelt man diesen Wert inzwischen an. „Das ist nach unseren Erfahrungen bereits seit mehreren Jahren die Faustformel und sollte gegebenenfalls im Hinblick auf die Entwicklung durch die Inflation in den letzten Jahren von den Versicherern überdacht und angepasst werden“, sagt Torsten Wetzel, Prokurist und Leiter Kompetenzcenter Komposit. Einige wenige Versicherer würden bereits auf 700 Euro setzen. Hochwertig eingerichtete Haushalte sollten aber sogar über 1.000 Euro je Quadratmeter nachdenken.

Überhaupt stellt sich immer die Frage, wie teuer Wohnungen eingerichtet sind. Wenn also in der Studentenbude die aus sägerauem Holz selbst gezimmerten Tische stehen. Oder wenn der Vermittler „beim Kundentermin über mehrere Lagen hochwertiger Teppiche schreitet, oder diverse Kunstwerke bemerkt“, wie es Wetzel ausdrückt.

Die Quadratmeterpauschale höher anzusetzen, ist grundsätzlich kein Problem. Auch lässt sich der tatsächliche Hausratwert ermitteln. Sogenannte Summenermittlungsbögen helfen dabei, und dann wird gerechnet. Torsten Wetzel: „Mit diesem Fragebogen kann dann anhand von Positionsbeschreibungen Raum für Raum die Versicherungssumme festgelegt werden. Dabei ist man oft überrascht, wie hoch die Versicherungssummen teilweise ausfallen.“

Blau Direkt empfiehlt individuelle Rechnung

Beim Maklerpool Blau Direkt empfiehlt man sowieso, sich nicht allein auf Pauschalen zu verlassen. Wenngleich das Quadratmetermodell im Vergleichsrechner eingebaut ist und der Vermittler die Werte per Hand höher- oder tiefersetzen kann. „Allerdings empfehlen wir Maklern, mit ihren Kunden eine individuelle Wertermittlung durchzuführen“, sagt Sina Westphal, Leiterin für Sach- und Haftungsrisiken. Nebenbei bemerkt, hat man bei Blau Direkt festgestellt, dass Vermittler mit Kunden verstärkt über die Versicherungssummen in der Hausrat sprechen. Einige hätten sie wegen der Inflation hochgesetzt, so Westphal.

Vema-Vorstand Neder hält davon nicht so viel. „Kaum ein Kunde weiß wirklich, was all sein Hausrat wert ist, kaum ein Kunde weiß wirklich, was er alles an Hausrat hat“, sagt er. Nur selten gebe es ausreichende Nachweise über die angeschafften Werte. Weshalb sich die pauschale Wertermittlung absolut bewährt habe.

Knifflig wird es hingegen bei spartanisch eingerichteten Wohnungen und deshalb herabgesetzten Summen, die zur Unterversicherung führen können. Blau Direkt fragt dann nach, ob das wirklich so gewünscht ist. Auch bei der Vema sieht man Unterversicherung als ernste Gefahr. „Bei niedrigeren Summen ist immer Skepsis geboten, und dieser Kundenwunsch sollte eindeutig nachvollziehbar dokumentiert werden“, sagt Neder.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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