Junger Mensch zählt Münzen: Experten begrüßen es, dass sich die Bundesregierung um die Riester-Reform kümmert. © picture alliance / dpa-tmn | Mascha Brichta
  • Von Barbara Bocks
  • 15.10.2025 um 13:44
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Kommt jetzt der Neustart in der privaten Altersvorsorge? GDV und DIA fordern eine grundlegende Riester-Reform und zwar verknüpft mit der geplanten Frühstart-Rente. Das Ziel: ein verständliches, chancengerechtes System mit langfristiger Sicherheit und besserer Finanzbildung.

Die private Altersvorsorge steht vor einem möglichen Wendepunkt. Sowohl der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) als auch das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) fordern grundlegende Reformen – insbesondere der Riester-Rente.

Im Mittelpunkt steht dabei die Idee, die geplante Frühstart-Rente mit einer modernisierten Riester-Förderung zu verzahnen. Ziel ist ein verständliches, flexibles und chancengerechtes System, das nicht nur finanziell trägt, sondern auch die Kompetenz der Sparer stärkt.

GDV: Reform muss Lust auf Vorsorge machen

Der GDV bringt es auf den Punkt: „Es braucht jetzt eine Riester-Reform, die den Menschen wieder Lust auf Vorsorge macht.“ Gelingt es der Bundesregierung, Kapitalmarkterträge, lebenslange Sicherheit und Flexibilität in einem neuen Produkt zu vereinen, könnte dies ein echter Neustart für die geförderte Altersvorsorge werden.

Die neue Lösung müsse verständlich sein, gute Renditechancen bieten, einfach funktionieren und unter fairen Bedingungen für alle Anbieter gestaltet werden. Ein zentrales Prinzip aus Sicht des GDV bleibt dabei: „Weil niemand weiß, wie alt er wird, muss staatlich geförderte Altersvorsorge auch in Zukunft Sicherheit für das ganze Leben bieten.“

DIA: Frühstart-Rente als Brücke zur neuen Riester-Rente

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) sieht in der geplanten Frühstart-Rente eine große Chance, wenn sie direkt mit der neuen Riester-Förderung verbunden wird. Jugendliche sollten nach Vollendung des 18. Lebensjahres die Möglichkeit erhalten, ihre Frühstart-Rente in eine geförderte Altersvorsorge zu überführen (Pfefferminzia berichtete).

Wichtig sei dabei, dass über die monatliche staatliche Zulage von 10 Euro hinaus höhere Einzahlungen möglich sind. Nur so werde die Frühstart-Rente mehr sein als ein isolierter Baustein. Den Vertrag einfach weiterzuführen oder in einen staatlich geförderten Altersvorsorgevertrag umzuwandeln müsse von Anfang an möglich sein.

Ein weiterer Vorschlag des DIA: Die Frühstart-Rente soll nicht nur Kapitalmarkterfahrung bringen, sondern auch dazu dienen, Finanzwissen zu vermitteln. Der Kontakt mit Aktien oder Fonds allein reiche nicht aus. Deshalb solle das Produkt mit digital zugänglicher, unabhängiger Finanzbildung verbunden werden – zum Beispiel durch Kooperationen mit Fintechs oder neutralen Plattformen

Kombination als Zukunftsmodell

Die Verbindung von Frühstart-Rente und neuer Riester-Förderung könnte laut DIA ein langfristig wirksames Vorsorgeinstrument schaffen, das junge Menschen früh an Kapitalmarkt und Altersvorsorge heranführt und dabei gleichzeitig die finanzielle Bildung stärkt. Auch Finanzmathematiker Axel Kleinlein befürwortet diese Kombination. Mehr zu seinen Berechnungen lesen Sie hier.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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