Frau telefoniert genervt: 2023 lag der durchschnittliche monatliche Rentenzahlbetrag für Frauen in Deutschland laut Berechnungen des GDV bei 936 Euro, für Männer bei 1.427 Euro. © picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose
  • Von Barbara Bocks
  • 19.08.2025 um 13:08
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Zwischen Job, Familie und Alltag bleibt die Altersvorsorge für viele Frauen auf der Strecke. Eine neue Studie zeigt: 44 Prozent haben nicht genug vorgesorgt – und das trotz Eigeninitiative. Welche Hürden im Weg stehen und welche Vorsorgelösungen Frauen möchten.

Berufstätige Mütter stehen am Morgen zwischen Schulbrotbox und Laptop, jonglieren Termine und haben selten Zeit, an ihre finanzielle Zukunft zu denken. Doch was bleibt im Alter übrig? Eine aktuelle Studie zeigt: Fast die Hälfte der Frauen (44 Prozent) gibt an, nicht ausreichend für den Ruhestand vorgesorgt zu haben.

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Zugleich liegt es in ihrer Hand, denn die Mehrheit der Frauen verantwortet ihre Altersvorsorge selbst. Drei von vier befragten Frauen (76 Prozent) kümmern sich eigenständig um ihre finanzielle Absicherung im Alter. Zu diesen Ergebnissen gelangt eine repräsentative Umfrage unter 2.500 Bürgerinnen und Bürgern, die die DEVK beim Marktforscher Civey in Auftrag gegeben hat.

Eigenverantwortung: ja, finanzielle Sicherheit: nein

„Selbst ist die Frau, aber die Lücke ist groß“, sagt Katharina Hoge, stellvertretende Leiterin der Abteilung Produktmanagement Leben bei der DEVK. „Viele Frauen übernehmen Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft, doch strukturelle Hürden und fehlende passende Angebote erschweren den Weg zur Altersvorsorge“, so Hoge weiter.

Was wünschen sich Frauen von einer Vorsorgelösung? Für die Hälfte der Frauen (49 Prozent) ist eine hohe Garantie und Sicherheit entscheidend, 41 Prozent legen besonderen Wert auf niedrige Kosten. Flexibilität, etwa durch variable Einzahlungsmöglichkeiten und Beitragspausen, ist für jede vierte Frau (25 Prozent) relevant. Männer gewichten im Vergleich höhere Renditechancen stärker (27 Prozent).

Erwerbsbiografien hinterlassen Lücken

Die Studie benennt auch die Ursachen, warum Frauen im Alter häufig schlechter dastehen: Teilzeitarbeit (63 Prozent), geringes Einkommen (61 Prozent), Phasen ohne Berufstätigkeit (56 Prozent) und Kindererziehung (53 Prozent) führen oft zu geringeren Rentenansprüchen.

Das verdeutlicht eine Analyse, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) durchgeführt hat. Der GDV hat nämlich Rentenansprüche berechnet: 2023 lag der durchschnittliche monatliche Rentenzahlbetrag für Frauen in Deutschland bei 936 Euro, für Männer bei 1.427 Euro.

Ein gutes Leben im Alter lässt sich damit für viele Frauen kaum finanzieren. Daher erfordern die Lebensrealitäten von Frauen Vorsorgeprodukte, die ihre individuellen Biografien begleiten.

Was Finanzexpertinnen wie bAV-Spezialistin Cordula Vis-Paulus und Ute Thoma, Leiterin Unternehmens-Vorsorgewelt bei der Bayerischen, Frauen raten, damit sie im Alter mehr Geld zur Verfügung haben, lesen in dieser Interviewstrecke

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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