Schnell mal was texten?: Fast jeder dritte Autofahrer unter 30 nutzt das Smartphone regelmäßig am Steuer © picture alliance/dpa | Jan Woitas
  • Von Andreas Harms
  • 25.11.2025 um 16:34
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Eine Studie zeigt, wie sehr sich Autofahrer in Deutschland ablenken oder beeinflussen lassen. Doch das macht ja nichts. Wenn es zum Unfall kommt, sind sowieso die anderen schuld.

An Unfällen sind die wenigsten selbst schuld, sondern meistens die anderen. So könnte man ein Ergebnis aus der „DA Direkt Ablenkungsstudie 2025“ des Direktversicherers DA Direkt deuten (eine Tochter der Zurich).

Denn sie zeigt, dass vier von zehn Autofahrern in Deutschland (43 Prozent) in den vergangenen drei Jahren an einem Unfall oder einer gefährlichen Situation im Straßenverkehr beteiligt waren. Doch drei Viertel halten die anderen dafür für verantwortlich. Nur 14 Prozent sehen die Schuld bei sich selbst, und 12 Prozent erkennen immerhin eine Teilschuld an.

Für die Studie ließ DA Direkt 2.680 Menschen in Deutschland befragen, die mindestens zwei- bis dreimal in der Woche Auto fahren.

Wie der Titel schon andeutet, befasst sich die Studie hauptsächlich damit, wie stark sich Menschen am Steuer ablenken lassen. Ein Ergebnis: Je älter die Autofahrer sind, desto konzentrierter sind sie unterwegs.

Andere Erkenntnisse lassen nichts Gutes für die Sicherheit auf der Straße vermuten: Demnach sind fast drei Viertel der Autofahrer unter 30 (72 Prozent) am Steuer stark abgelenkt. Im gesamten Durchschnitt über alle Altersklassen hinweg sind es jedoch nur 58 Prozent.

Doch geben wir zunächst wieder, was die Studienautoren unter Ablenkung verstehen. Stark abgelenkt ist, wer mindestens eine Tätigkeit während der Fahrt häufig ausübt: Smartphone nutzen, essen/trinken oder auch sich unterhalten. Gerade in Metropolen und bei jungen Erwachsenen ist das Spektrum besonders groß und vielfältig.

Auch mal über 0,5 Promille im Blut

Doch besonders präsent ist das Mobiltelefon. Fast jeder dritte Autofahrer unter 30 nutzt es auf fast jeder Fahrt. Das allein mag erstmal nicht schlimm sein. Doch 15 Prozent greifen zum Gerät, um Textnachrichten zu lesen. Jeder Zehnte postet oder surft auf Social Media oder nimmt sogar an Online-Meetings teil.

Ebenfalls recht lässig gehen manche mit Alkohol um. Knapp jeder zweite Autofahrer unter 30 Jahren hat schon mal Alkohol getrunken und ist dann gefahren. 29 Prozent vermuten sogar, dass sie mal mehr als die erlaubten 0,5 Promille Alkohol im Blut hatten.

Druck gibt es auch in Bezug auf die Psyche. Laut Ablenkungsstudie fühlt sich jeder dritte Autofahrer unter 30 durch Kommentare, Verhalten oder Erwartungen anderer Mitfahrer unter Druck gesetzt. Jeder Zweite kennt sogar Situationen, in denen Freunde oder Bekannte mit Alkohol im Blut gefahren sind oder andere zum Fahren überredet haben.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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