Autos fahren auf einer vollen Autobahn: Als eine der größten Gefahren empfinden Autofahrer ein zu dichtes Auffahren anderer Verkehrsteilnehmer. © picture alliance/Sven Simon/Frank Hoermann
  • Von Barbara Bocks
  • 30.09.2025 um 12:04
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Aggressives Fahrverhalten ist für viele Autofahrer längst Alltag, sehr zu ihrem Leidwesen. Eine aktuelle Umfrage der ADAC Autoversicherung kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass ein wichtiger finanzieller Schutz vielen unbekannt ist.

Laut Straßenverkehrsordnung sollten sich alle Verkehrsteilnehmer jederzeit vorsichtig und rücksichtsvoll verhalten. Soweit die Theorie. Tatsächlich beklagen jedoch 69 Prozent der Autofahrer, dass es auf deutschen Straßen zu aggressiv zugeht. Das ist das Ergebnis einer deutschlandweiten Umfrage der ADAC Autoversicherung.

Für die Umfrage hat das Institut Norstat im Juli 1.071 Autofahrer ab 18 Jahren online befragt, die beim Abschluss einer KFZ-Versicherung (Mit-)Entscheider sind.

Diese riskanten Fahrweisen und Fahrmanöver stellen Autofahrer im Straßenverkehr besonders oft fest:

  • 79 Prozent der Autofahrer erleben häufig oder sehr häufig zu schnelles Fahren,
  • gefolgt von dichtem Auffahren (67 Prozent) und
  • dem Abbiegen ohne zu blinken (62 Prozent).

Dichtes Auffahren halten mit 94 Prozent fast alle der Befragten für gefährlich oder sehr gefährlich. Nahezu ebenso viele stufen es als gefährlich ein, wenn sie durch elektronische Geräte vom Verkehr abgelenkt werden (93 Prozent). Auch eine überhöhte Geschwindigkeit in verkehrsberuhigten Bereichen (90 Prozent) sehen die Deutschen besonders kritisch.

Fast jeder dritte junge Fahrer hatte einen Unfall

2024 erfasste die Polizei in Deutschland rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle. 18 Prozent aller Umfrageteilnehmer hatten nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren einen Autounfall. Beim Blick aufs Alter zeigen sich deutliche Unterschiede: Während unter den jungen Fahrern zwischen 18 und 29 Jahren fast jeder Dritte (29 Prozent) in einen Unfall verwickelt war, waren es nur 12 Prozent der Fahrer zwischen 40 und 59 Jahren.

Neben den Gefahren für Leib und Leben können Verkehrsunfälle kräftig ins Geld gehen. So fallen häufig nicht nur Reparaturkosten für das Fahrzeug an, nach selbst verschuldeten Unfällen wird oft auch der Versicherungsschutz teurer. Verhindern kann das ein sogenannter Rabattschutz, manchmal auch Rabattretter genannt, den Autofahrer in ihrem Versicherungsvertrag vereinbaren können.

Rabattschutz in der KFZ-Versicherung vielen Fahrern unbekannt

Laut der Umfrage der ADAC Autoversicherung wissen allerdings 37 Prozent der Autofahrer nicht, was ein Rabattschutz überhaupt ist. Bei den Unter-40-Jährigen ist er sogar jedem Zweiten (53 Prozent) unbekannt. Gänzlich anders sieht das Bild bei den Über-60-Jährigen aus: 70 Prozent von ihnen kennen diesen Baustein der KFZ-Versicherung.

In der Befragung gaben 30 Prozent aller Autofahrer an, einen Rabattschutz abgeschlossen zu haben. In der Praxis wird das zusätzliche Sicherheitsnetz für Unfälle umso häufiger zum Versicherungsschutz dazu gewählt, je besser die bereits erreichte Schadenfreiheitsklasse ist. Autofahrer, die also schon viele Jahre unfallfrei fahren, wollen sich so ihren Vorteil bei der Versicherungsprämie bewahren.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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