Einkaufen mit Laptop und Smartphone: Betrug beim Online-Shopping gehört zu den häufigsten Schadenfällen für die private Cyberversicherung © Freepik
  • Von Andreas Harms
  • 18.11.2025 um 08:00
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:45 Min

Nicht nur Firmen können sich gegen Cyberangriffe versichern. Für Menschen gibt es die private Cyberversicherung. Zusammen mit ASCORE haben wir nachgesehen, wie viele Tarife es gibt und was sie leisten. Es geht um geplünderte Konten, Mobbing und geklaute Identitäten.

Das Konto leergeräumt bekommen. Gefälschte Rechnungen bezahlen. Beim Kauf übers Ohr gehauen werden. Kein Zweifel, was Unternehmen können, können Privatmenschen ebenfalls. Und zwar nicht zu knapp. Gleichwohl sind Cyberversicherungen – die vor solchen Schäden im Netz schützen sollen – bisher vor allem für Gewerbekunden im Gespräch. Gibt es sie überhaupt für Normalos? Die private Cyberversicherung?

Die schöne Antwort lautet: ja. Wenngleich die Auswahl der Tarife zunächst nicht besonders üppig daherkommt. Für eine aktuelle Bestandsaufnahme ist uns die Scoring-Firma ASCORE tatkräftig zur Seite gesprungen und hat sich im Markt umgehört.

Mit dem Ergebnis: 15 Versicherer bieten generell die private Cyberversicherung an, wobei die Arag mit gleich sechs Tarifen am Start ist. Doch nicht alle sind als Einzelvertrag abschließbar.

So gibt es die private Cyberversicherung bei Cosmos, Konzept & Marketing, Rheinland Versicherung und Rhion.Digital nur als Baustein in der Hausratversicherung. Bei der Janitos Versicherung ist er in die Privathaftpflichtversicherung einbettbar. Und die Signal Iduna bietet das für Hausrat- und Haftpflichtpolice gleichermaßen an. Bei der Arag indes handelt es sich präziserweise um Internet-Rechtsschutzversicherungen, die aber leistungstechnisch locker mit den anderen mithalten können. Die Tarife lassen sich wahlweise separat abschließen und an bestehende Rechtsschutzversicherungen andocken.

Hier die Übersicht mit aktueller ASCORE-Wertung:

  • Advocard Internet-Rechtsschutz (4 Kompasse)
  • Arag Saferyou Basis (4 Kompasse)
  • Arag Saferyou Komfort (5 Kompasse)
  • Arag Saferyou Premium (5 Kompasse)
  • Arag Web@ktiv Basis (4 Kompasse)
  • Arag Web@ktiv Komfort (5 Kompasse)
  • Arag Web@ktiv Premium (5 Kompasse)
  • Bavaria-Direkt Cyber-Versicherung Sorglos-Online (3 Kompasse)
  • Cosmos Onlineschutz Plus (2 Kompasse)
  • Debeka Cyberversicherung 4 Kompasse
  • Ergo Direkt Internet-Schutzbrief (2 Kompasse)
  • Inter Cyber-Guard (6 Kompasse)
  • Janitos Online-Schutz (3 Kompasse)
  • Konzept & Marketing Cyber Baustein (3 Kompasse)
  • Nürnberger Internetversicherung (3 Kompasse)
  • Rheinland Cyber (4 Kompasse)
  • Rhion.digital Cyber (4 Kompasse)
  • Signal Iduna PHV Premium + Baustein Privat-Haftpflicht Cyber (3 Kompasse)
  • SV Sparkassenversicherung Internet-Schutz (5 Kompasse)
  • VGH Versicherungen Cyberschutz (5 Kompasse)

Anne Peters, die den Fachbereich Komposit bei ASCORE leitet, freut sich über die Auswahl und sagt: „Private Cyberpolicen verlassen die Nische: Mit Smart-Home, Online-Banking und Social Media steigen die möglichen Gefahren. Entscheidend sind klare Leistungen zu Identitätsdiebstahl, Ransomware, Cybermobbing und Datenwiederherstellung – passend zum individuellen Nutzungsprofil.

Unser Scoring zeigt: Struktur zählt. Wer Risiken nach Online-Handel, Banking, Datenverlust, Persönlichkeitsschutz und Security-Software bewertet, wählt zielgerichteter. Private Cyberversicherung wird damit vom Nice-to-have zum Baustein moderner Vorsorge.“

Wenn die Cyberversicherung an einem anderen Vertrag gekoppelt ist, muss das übrigens nicht immer ein Nachteil sein. Ganz im Gegenteil, wie die Signal Iduna ausführt: „Die Kunden sind mit der Hausratversicherung und Privathaftpflichtversicherung bereits vertraut, sodass ein zusätzlicher Baustein leichter verständlich ist als ein ganz neues Produkt. Für die Vermittler ist die Hürde, die Absicherung anzusprechen, geringer, da sie das im Rahmen eines vertrauten Produktes tun können.“

Seite 2: Viele unterschiedliche Sublimits

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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