Soll Mitte des Jahres neuer Bafin-Chef werden: Mark Branson. © picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER
  • Von Juliana Demski
  • 23.03.2021 um 12:27
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Ende Januar 2021 musste Felix Hufeld seinen Posten als Präsident der Finanzaufsichtsbehörde Bafin abgeben – nun hat das Bundesfinanzministerium seinen Nachfolger nominiert: Mitte dieses Jahres soll Mark Branson das neue Bafin-Oberhaupt werden. Derzeit leitet er die Schweizer Finanzmarktaufsicht. Gleichzeitig sorgt die Aufrüstung der Behörde für neuen Streit.

Mark Branson soll neuer Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) werden. Das hat das Bundesfinanzministerium mitgeteilt. Er folgt damit auf Felix Hufeld, der Anfang des Jahres wegen des Wirecard-Skandals seinen Hut nehmen musste (wir berichteten).  

Branson, der sowohl den britischen als auch den Schweizer Pass besitzt, ist kein Unbekannter, wenn es um die Aufsicht von Finanzdienstleistern geht: Schon seit 2014 leitet er die entsprechende Schweizer Behörde Finma. Mitte des Jahres soll er nach Deutschland wechseln. Vor seiner Tätigkeit für die Finma studierte Branson Mathematik und Management an der englischen Elite-Universität Cambridge und arbeitete danach unter anderem für die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse.

Stellenausbau sorgt für Streit

Neben einem neuen Chef soll die Bafin auch einige neue Mitarbeiter bekommen – dieses Thema sorgt jedoch für Streit. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, seien sich die Behörde, Banken und Politiker darüber in die Haare gekommen, wie viele neue Stellen geschaffen werden sollen.

Während die Bafin laut einem Bericht des Handelsblattes 189 neue Experten fordert, sollen bei einer entsprechenden Verwaltungsratssitzung jedoch nur 158 neue Stellen bewilligt worden sein.

Stellenausbau war Banken zu teuer

Laut dem Handelsblatt war vor allem das Thema Finanzierung der Grund für die Kürzung der Bafin-Personalaufstockung. Mehr noch: Vielen Instituten, die die Bafin im Rahmen eines Umlageverfahrens finanzierten, gehe die Aufrüstung der Behörde bereits jetzt zu weit. Anstatt einen starken Personalaufbau zu befürworten, forderten sie eine bessere interne Zusammenarbeit bei der Bafin sowie eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen, schreibt die Zeitung weiter.

Dazu sagte SPD-Finanzexperte und Bafin-Verwaltungsratsmitglied Jens Zimmermann gegenüber dem Handelsblatt: „Nach dem Wirecard-Skandal waren sich alle einig, dass die Bafin aufgerüstet werden muss.“ Und weiter: „Doch jetzt, wo es zum Schwur kommt, wollen Banken und Versicherer davon auf einmal nichts mehr wissen. Das ist unglaubwürdig.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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