Ist Fraktionsvorsitzender der Linken: Dietmar Bartsch. © picture alliance/Arne Immanuel Bänsch/dpa
  • Von Juliana Demski
  • 11.02.2020 um 07:56
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Die deutschen Rentner haben im vergangenen Jahr mehr als 40 Milliarden Euro an Einkommenssteuer gezahlt – 2020 werden es knapp 43 Milliarden Euro sein. In den Augen der Linken ist das zu viel. Die Partei sprach sich nun für eine Steuerreform für Rentner aus.

40,82 Milliarden Euro Einkommenssteuer mussten Ruheständler im Jahr 2019 zahlen – mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren. 2020 werden es wohl rund 43 Milliarden Euro sein. Das verriet das Bundesfinanzministerium nach einer Anfrage der Linken, wie die „Bild am Sonntag“ berichtete.

Fraktionschef Dietmar Bartsch hält diese Entwicklung für unangemessen und fordert eine Reform. Er wolle kleine und mittlere Renten „vor dem Finanzamt schützen“.

Der Hintergrund:

Seit 15 Jahren fallen bei Renten immer höhere Steuern an, um Ungerechtigkeiten zwischen gesetzlichen Rentnern und Pensionären zu beseitigen. Auslöser dafür war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

Zwischen 2005 und 2040 wollte die Regierung die Rentenbesteuerung deshalb in kleinen Schritten ausbauen. Damals mussten Neurentner die Hälfte ihrer Ruhestandgehälter versteuern, 2040 sollen es dann 100 Prozent sein.

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Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare
Ansgar Imme
Vor 4 Jahren

Klassischer Populismus der Linken: Die großen Zahlen klingen natürlich massiv ungerecht. Aber mal etwas nachgerechnet: Bei ca. 20 Mio. Rentnern in Deutschland zahlt also jeder Rentner im Schnitt gerade mal 2.000 Euro Steuern im Jahr, also 167 Euro im Monat. Das ist aber der Schnitt sowohl aus kleinen bis zu richtig großen Renten. Mal abgesehen davon, dass die 167 Euro schon keine große Summe sind (ja, bei Kleinstrenten von 400 Euro schon, aber die zahlen ja auch aufgrund Freibeträge keine Steuern), sind die kleinen und mittleren Renten doch gar nicht bis wenig belastet. Denn in 2019 wurden nur 88% der Rente herangezogen. Damit dürfte ein Neurentner etwa 2.000 Euro Rente gehabt haben, um auf diese Steuerbelastung zu kommen (sollte ich mich verrechnet haben, lasse ich mich gerne korrigieren). Wenn 2.000 Euro Rente also ein kleine oder mittlere Rente ist (die Durchschnittsrente liegt übrigens weit darunter) – ja, dann muss etwas getan werden. Vielleicht ist die Steuerproblematik aber gar nicht so das Problem…

    Thomas Kaiser
    Vor 4 Jahren

    Es waren für Neurentner 78% in 2019. Die 88% fallen erst in 2028 an, für Neurentner in 2028.

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Ansgar Imme
Vor 4 Jahren

Klassischer Populismus der Linken: Die großen Zahlen klingen natürlich massiv ungerecht. Aber mal etwas nachgerechnet: Bei ca. 20 Mio. Rentnern in Deutschland zahlt also jeder Rentner im Schnitt gerade mal 2.000 Euro Steuern im Jahr, also 167 Euro im Monat. Das ist aber der Schnitt sowohl aus kleinen bis zu richtig großen Renten. Mal abgesehen davon, dass die 167 Euro schon keine große Summe sind (ja, bei Kleinstrenten von 400 Euro schon, aber die zahlen ja auch aufgrund Freibeträge keine Steuern), sind die kleinen und mittleren Renten doch gar nicht bis wenig belastet. Denn in 2019 wurden nur 88% der Rente herangezogen. Damit dürfte ein Neurentner etwa 2.000 Euro Rente gehabt haben, um auf diese Steuerbelastung zu kommen (sollte ich mich verrechnet haben, lasse ich mich gerne korrigieren). Wenn 2.000 Euro Rente also ein kleine oder mittlere Rente ist (die Durchschnittsrente liegt übrigens weit darunter) – ja, dann muss etwas getan werden. Vielleicht ist die Steuerproblematik aber gar nicht so das Problem…

    Thomas Kaiser
    Vor 4 Jahren

    Es waren für Neurentner 78% in 2019. Die 88% fallen erst in 2028 an, für Neurentner in 2028.

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