- Von Karen Schmidt
- 17.11.2025 um 16:12
Die andauernden Debatten zur gesetzlichen Rente in den vergangenen Jahren zeigen Wirkung. So halten 83 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die gesetzliche Rente nicht mehr für zukunftssicher. 2019 gaben das erst 54 Prozent an.
Das ist ein Ergebnis des neuen „Altersvorsorge-Reports 2025“ von Deutscher Bank und deren Fondstochter DWS. 3.200 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren wurden dafür befragt.
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Die meisten Menschen hierzulande glauben demnach, dass die staatliche Rente künftig nur noch eine Grundsicherung bieten kann. Anders als so mancher Politiker zeigen sich die Befragte aber offen für Reformen.
„Den Menschen wird immer klarer, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard im Alter nur durch zusätzliche private Vorsorge sichern können. Dennoch fällt es ihnen schwer, dieses komplexe Thema frühzeitig und wirksam anzugehen“, sagt Claudio de Sanctis, Leiter der Privatkundenbank und Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank. „Ein zentraler Schlüssel für eine auskömmliche Altersvorsorge bleibt der Kapitalmarkt, der einen langfristigen Vermögensaufbau ermöglicht.“
Auf den Kapitalmarkt setzen
Björn Deyer, Leiter Altersvorsorge, Versicherungen, IFA, bei der DWS sieht hoffnungsvoll den angedachten Reformen entgegen: „Vielversprechend sind deshalb die kommende Reform der Riester-Rente mit einem Altersvorsorgedepot und die geplante Frühstart-Rente. Diese Instrumente könnten nicht nur die Altersvorsorge langfristig sichern helfen, sondern auch der Kapitalmarktkultur in Deutschland einen starken Impuls geben.“
Auch die Befragten begrüßen die Ideen aus Politik und Wirtschaft. So finden 60 Prozent die geplante Frühstart-Rente als neuen Baustein für die Altersvorsorge der jungen Generation gut. 67 Prozent würden die staatlichen Zuschüsse (im Gespräch sind 10 Euro monatlich) durch private Zuzahlungen aufstocken. Bei Familien mit einem Kind würden sogar 84 Prozent der Befragten privat zuzahlen, bei zwei Kindern klettert der Wert noch einmal auf 89 Prozent.
Digitale Rentenübersicht noch weitgehend unbekannt
Seit Anfang 2024 gibt es die Digitale Rentenübersicht der Deutschen Rentenversicherung, die alle Ansprüche aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge bündelt. Sie soll den Bürgern einen einfachen Überblick über die aufgebauten Ansprüche liefern. Das Problem: Nur 37 Prozent der Befragten kennen dieses Angebot und noch weniger, nämlich nur 13 Prozent, nutzen es.
Generell zeigen sich die Bürger recht widersprüchlich in ihren Wünschen und in ihrem Verhalten. So wissen die Leute, dass sie fürs Alter vorsorgen sollten, 31 Prozent machen das aber gar nicht und weitere 23 Prozent legen monatlich nur maximal 50 Euro zurück.
Widersprüchliche Deutsche
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Finanzberatung: Obwohl sich 56 Prozent mehr Hilfe bei Finanzentscheidungen wünschen, haben 61 Prozent der Befragten noch nie eine persönliche Altersvorsorge-Beratung in Anspruch genommen. Dabei zeigt dieser Schritt oft Wirkung: 59 Prozent derer, die sich beraten lassen, schließen danach auch ein Vorsorgeprodukt ab.
Noch ein Widerspruch: Für die meisten Sparer (57 Prozent) ist Sicherheit das wichtigste Kriterium bei der Produktauswahl, während Rendite nur für 26 Prozent entscheidend ist. Dabei wären 62 Prozent der Befragten bereit, für mehr Rendite auch mehr Risiko einzugehen.


















































































































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