Norbert Blüm (CDU) bei einem Interview im Jahr 2017: Der Politiker hält nach wie vor große Stücke auf die gesetzliche Rentenversicherung. © dpa/picture alliance
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  • 08.08.2018 um 10:31
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Von privaten Altersvorsorge-Produkten hat Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm offenbar keine besonders hohe Meinung. Die Riester-Rente bezeichnet er in einem Interview als elementaren Angriff auf die gesetzliche Rente. Und Letztere sei „auf jeden Fall sicherer als jede privat versicherte Rente“, so der Politiker.

Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) hält an seiner Aussage „Die Rente ist sicher“ auch heute noch weitgehend fest. In einem Gespräch mit der Bild (kostenpflichtig) betont er, dass das deutsche Rentensystem das sicherste der Welt sei. Einen Seitenhieb in Richtung private Versicherungswirtschaft schiebt er gleich hinterher: „Sicherer jedenfalls als jede privat versicherte Rente“, so Blüm gegenüber der Zeitung.

Auch an der Riester-Rente lässt Blüm kein gutes Haar. Er halte sie für einen elementaren Angriff auf die Rentenversicherung, da durch die Riester-Rente das Niveau der gesetzlichen Rente gesenkt worden sei. Blüm: „Es fehlen der Rentenversicherung die 4 Prozent Beiträge, die für die Riesterrente in die Kassen der Privatversicherer abgezweigt wurden.“

Schuld an dem Dilemma seien der damalige Kanzler Gerhard Schröder und „sein Freund“ Carsten Maschmeyer. „Für Maschmeyer und die Privatversicherungen war das eine Goldquelle, die ihnen Schröder geschenkt hat“, so Blüm weiter.

Blüm stört sich auch daran, dass immer mehr Zusatzleistungen aus der Rente finanziert würden. Das sollte man eher über Steuern regeln, ist der CDU-Politiker überzeugt. Auch das gesetzliche Rentenalter würde Blüm gerne abschaffen, da es „keinen vernünftigen Grund“ gebe, warum alle Bürger im gleichen Alter ihren Beruf niederlegen sollten. Dafür müsste das Rentenniveau dann aber auch so hoch sein, dass sich die Menschen auch leisten könnten mit Abschläge in den Ruhestand zu wechseln. Blüm: „Beim gegenwärtigen Rentenniveau geht das für viele nicht.“

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