IW-Ökonom und Studienautor Jochen Pimpertz hält die Respekt-Rente der SPD weder für bedarfs- noch leistungsgerecht. © IW
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  • 14.02.2019 um 17:17
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Von der Respekt-Rente der SPD würden laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) 2,8 Millionen Menschen profitieren – 3,2 Millionen gingen allerdings leer aus. Die Details.

Rund 2,8 Millionen Menschen würden durch die Respekt-Rente der SPD höhere Altersbezüge bekommen. 3,2 Millionen Menschen kämen aber nicht in diesen Genuss, auch wenn sie zeitlebens unterdurchschnittlich verdient haben. Denn sie kommen nicht auf die erforderlichen 35 Beitragsjahre.

Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders in Westdeutschland würden viele Rentner leer ausgehen.

Um die Respekt-Rente zu erhalten müssen nämlich zwei Kriterien erfüllt sein: Zum einen soll die Aufstockung denen zugutekommen, die  während ihres Arbeitslebens im Schnitt 0,2 bis 0,8 Rentenpunkte pro Jahr erworben haben, damit richtet sich das Konzept vor allem an kleine Renten. Zum anderen müssen Rentner mindestens 35 Beitragsjahre vorweisen können.

Und gerade daran hapere es oft, zeigt die IW-Studie: Bundesweit haben 3,2 Millionen Rentner im Durchschnitt zwar weniger als 0,8 Rentenpunkte pro Jahr erreicht, allerdings können sie keine 35 Beitragsjahre vorweisen.

Das träfe auch gerade viele Frauen in Westdeutschland: Nur 1,2 Millionen Rentnerinnen bekämen laut IW-Berechnungen die Aufstockung. Rund 2,5 Millionen würden dagegen leer ausgehen, weil sie nicht genug Beitragsjahre vorweisen können. In Ostdeutschland würden dagegen 83 Prozent der bedürftigen Rentnerinnen von der neuen Grundrente profitieren.

„Die Berechnungen zeigen, dass dieses Rentenkonzept weder bedarfs- noch leistungsgerecht ist“, zieht IW-Ökonom und Studienautor Jochen Pimpertz ein Fazit. „Es sorgt für mehr Ungerechtigkeiten und kommt nicht bei denen an, die tatsächlich von Altersarmut bedroht sind.“

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