Wolfgang Tritsch (links) und Alexander Oberenzer mit der Brettspiel-Variante von „My first Million Game“ © privat
  • Von Redaktion
  • 19.09.2022 um 10:38
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Demnächst startet der Pfefferminzia-Cup in der Disziplin „My first Million Game“. Ein Spiel für Berater? Wir fragten die Erfinder Alexander Oberenzer und Wolfgang Tritsch, wie es dazu kam, und was das den Teilnehmern überhaupt bringen soll.

Pfefferminzia: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein webbasiertes Finanzspiel für Berater zu entwickeln?

Wir haben davor jahrelang Kundenveranstaltungen mit Brettspiel-Abenden organisiert. Zu Beginn mit dem Cash-Flow Game von Robert Kiyosaki, danach mit dem My First Million Game. Wir hatten teilweise bis zu 40 Teilnehmer. Viele Teilnehmer wollten danach von uns beraten werden. Irgendwann sind auch die ersten Berater auf uns zugekommen, ob sie nicht auch das Spiel einsetzen könnten. Als 2019 sogar Vorstände aus Deutschland anreisten, um unsere Spielrunden kennenzulernen, entschieden wir uns, eine eigene Ausbildung für Berater zu entwickeln. Ende 2019 hatten wir die Ausbildung fertig, doch dann kam Corona und das Ende von Veranstaltungen. Auch hier kam wieder die Idee aus unserem Umfeld: „Macht doch eine webbasierte Variante!“ Seit Herbst 2020 können wir nun online mit bis zu 15 Kunden spielen.

Was unterscheidet das „My first Million Game“ von anderen digitalen Börsen- und Finanzspielen?

Der erste wesentliche Unterschied ist: wir haben es als Finanzberater für Finanzberater und deren Kunden entwickelt. Das webbasierte Spiel kann man nur mit einem ausgebildeten Finanzberater als Moderator spielen. Wir wollen bewusst einen Berührungspunkt zwischen Privatpersonen und Finanzexperten über das Spiel schaffen.

Der zweite Unterschied ist: Unser Spiel ist ein „Serious Game“. Es nimmt Menschen spielerisch die Angst davor zu investieren. Wir haben aktuell im deutschsprachigen Raum wenig Finanzbildung. Aktien gelten als gefährlich, und über Geld spricht man am besten nicht. Hier haben wir sehr viel Nachholbedarf. Wir sagen immer: Wer mitspielt, gewinnt. Man gewinnt Markterfahrung, weil wir historische Verläufe von 15 bis 20 Jahren spielen. Und man gewinnt Finanzwissen, weil es in jeder Spielrunde ähnlich der Millionen-Show eine Finanz-Quizfrage gibt.

Welche Kundenzielgruppen sind eurer Meinung nach besonders affin dafür?

Es sind Personen, die sich gerne um ihre Finanzen kümmern, also auch eine gewisse Finanzaffinität haben. Auch Kunden, die allgemein gern spielen, nehmen sehr bereitwillig am Spiel teil. Diese beiden Gruppen zusammen sind etwa 10 bis 20 Prozent aller Kunden.

Die interessanteste Zielgruppe sind aber diejenigen, die um das Thema Finanzen normalerweise einen Bogen machen. Das sind jene Personen, die spüren, sie sollten etwas tun, sich aber noch nicht trauen. Das ist ein riesiger Markt. Aktuell liegen 3 Billionen Euro in Deutschland unverzinst herum. Diese Menschen sind oft im Umfeld unserer Kunden zu finden: Freunde, Geschwister, Kollegen und so weiter.

Bezüglich Zielgruppe haben wir eine sehr wichtige Erfahrung gemacht. Jeder Berater wird von seinen Kunden als Experte wahrgenommen. Wenn dieser Experte mir empfiehlt, einmal 2 Stunden in meine Finanzbildung zu investieren, dann nehmen die meisten Kunden teil, nicht selten mit Begleitung. Wenn die Kunden dann mitspielen, kippen sie ins Spiel hinein und wir sehen regelmäßig leuchtende Augen.

Was bringt es dem Berater, mit seinen Kunden zu zocken?

Kunden wollen nach dem Spiel investieren. Das Spiel aktiviert ihre intrinsische Motivation, mehr im realen Leben zu investieren. Warum? Die Teilnehmer treffen mehr als 200 Entscheidungen im Spiel. Gleichzeitig erleben sie, dass sich das Investieren lohnt. Sie sehen auch anhand anderer erfolgreicher Mitspieler, wie diese den Kapital- und Immobilienmarkt nutzen. Das macht Lust und Mut, mit dem Berater darüber zu sprechen und ersparte Geldwerte in Vermögenswerte umzuwandeln. Manchmal tauchen noch zusätzliche Mittel auf, die in den Gesprächen davor noch kein Thema waren.

Das gemeinsame Spielerlebnis und die Reflexion mit dem Berater erhöht außerdem die Kundenbeziehung und steigert die Empfehlungsquote. So kennen wir Spielleiter, die ihre Empfehlungen verdoppeln konnten. Andere Spielleiter haben ihre Umsätze stark steigern können. Auf den Punkt gebracht: Mit Kunden zu spielen, bringt mehr Umsatz und mehr Empfehlungen und vertieft die Kundenbeziehung.

Was muss ein Berater tun, um das Spiel einsetzen zu können?

Im ersten Schritt selbst ausprobieren. Lassen Sie die Magie des Spiels auf sich wirken. Dazu veranstalten wir regelmäßige Probespielrunden für Berater. Eine andere Möglichkeit ist es, am Pfefferminzia-Cup teilzunehmen. Wenn Ihnen der „My First Million“-Ansatz gefällt, dann beginnen Sie mit dem Probeabo von zwei Monaten. Dieses schließt auch eine Ausbildung mit ein. Hier geben wir all unser Wissen und unsere Erfahrungen weiter. So können Sie in kurzer Zeit erfolgreich mit Kunden und Neukunden Spielrunden organisieren.

Spielt ihr privat auch Online-Spiele?

Ich spiele aktuell keine online-Spiele, außer das „My First Million Game“. Allerdings im sportlichen Bereich liebe ich es, Tischtennis oder Fußball zu spielen. Eigentlich ist Wolfgang der Spielbegeisterte bei uns. Er hat lange Zeit online Strategiespiele gespielt. Zuerst Farmerama, dann vor allem „Die Siedler Online“. Dort hat er aber schon das höchste Level erreicht und hat aktuell eine schöpferische Pause eingelegt.

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