Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): Ehrenamtliche früher in Rente? © picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
  • Von Andreas Harms
  • 11.08.2022 um 13:30
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Es ist erst einmal nur eine laut geäußerte Idee von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Man könnte langjährig ehrenamtlich arbeitende Menschen ja auch ohne Abschläge früher in Rente schicken. Doch die Idee erntet prompt Widerspruch.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) würde gern ehrenamtlich engagierte Menschen belohnen. Zum Beispiel, indem sie ohne Abschlag früher in Rente gehen dürfen. Entsprechend äußerte sie sich in der Gesprächsrunde „RND vor Ort“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). So sagte sie: „Man könnte zum Beispiel privilegieren, indem man Menschen, die ihr Leben lang einen solchen Dienst an der Bevölkerung geleistet haben, früher in Rente schickt – ein Jahr beispielsweise.“

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Das Thema kam auf, als es um häufiger auftretende Naturkatastrophen ging. Die sorgen nämlich dafür, dass Katastrophenhelfer mehr zu tun haben und dass mehr von ihnen gebraucht werden. Faeser bezeichnete es als ein wahnsinnig hohes Gut, dass viele Menschen in Deutschland viel für die Allgemeinheit tun.

Beifall gab es beispielsweise von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Doch es kam auch Kritik. So merkt der Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober, an, dass ehrenamtlich tätige Selbstständige von so einer Regelung ausgeschlossen sein würden. Außerdem fragt er, ob ein Ehrenamt überhaupt noch ein Ehrenamt ist, wenn man dafür belohnt wird.

Der Berichterstatter für Rentenpolitik in der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Markus Kurth, sieht die Rentenversicherung zweckentfremdet. Sie sei eine Einkommensversicherung und kein Belohnungssystem.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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