Hochsommer am Bodensee: Hitzewellen in Juli und August ließen die Zahl der Todesfälle steigen © picture alliance / johapress | johapress
  • Von Andreas Harms
  • 11.01.2023 um 16:52
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Im vergangenen Jahr sind fast 10 Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der vier Jahre zuvor. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt das aber nicht allein an Covid-19.

Im Jahr 2022 starben in Deutschland rund 1,06 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 sind das 9,9 Prozent mehr. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor.

Damit gehen die Zahlen über den normalen Trend hinaus. Weil die Bevölkerung in Deutschland im Durchschnitt älter wird, rechnen die Statistiker seit 20 Jahren ohnehin damit, dass mehr Menschen jährlich sterben. Doch zugleich steigt auch die Lebenserwartung, was den ersten Effekt zum Teil wieder ausgleicht.

Doch schon die Pandemiejahre 2020 und 2021 übertrafen den geschilderten Trend. Und von dem starken Anstieg 2022 geht nur ein Fünftel auf die alternde Bevölkerung zurück, schätzen die Statistiker.

Sterbefälle im Jahr 2022 in Deutschland im Vergleich zum Durchschnitt von 2018 bis 2021 in Prozent
Sterbefälle im Jahr 2022 in Deutschland pro Monat im Vergleich zum Durchschnitt der jeweiligen Vorjahresmonate von 2018 bis 2021 in Prozent (Quelle: Destatis)

Was war es also sonst? Prozentual betrachtet fallen vor allem die Monate Oktober und Dezember mit Zuwächsen um je fast 20 Prozent gegenüber dem Durchschnitt auf. Beim Oktober weist Destatis darauf hin, dass die Todesfallzahlen durch oder mit Covid-19 wieder gestiegen waren. Im November legte sich das wieder. Und im Dezember kam eine Welle mit Atemwegserkrankungen hinzu, die sogar schwere Grippewellen der Vorjahre übertraf.

Die starken Zuwächse in Juli und August hingegen führen die Statistiker auf den heißen Sommer zurück. Vor allem in der außergewöhnlich heißen Kalenderwoche 29 (18. bis 24. Juli) seien besonders viele Menschen gestorben, heißt es.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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