Florian Brokamp ist Geschäftsführer und Co-Gründer von Gewerbeversicherung24. © Gewerbeversicherung24
  • Von Oliver Lepold
  • 14.08.2017 um 09:21
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Wie digital ist die Gewerbeversicherung? Und wie können Makler von den digitalen Prozessen und Tools profitieren? Die Antworten auf diese und weitere Fragen kennt Florian Brokamp, Geschäftsführer Gewerbeversicherung24.

Pfefferminzia: Die Digitalisierung verändert auch den Vertrieb. Wo steht die Branche hier derzeit im Bereich der Gewerbeversicherungen? Was tun Makler und Versicherer bereits?

Florian Brokamp: Die Branche befindet sich gerade erst am Anfang der Digitalisierung, wobei alle Seiten wissen, dass ein enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Serviceverbesserung vorhanden ist. Versicherer sind jedoch vergleichbar mit Tankern, die ihren Kurs nur langsam ändern können. Aber wenn sie einmal losgefahren sind, dann sind sie auch mit viel Dampf unterwegs. So haben beispielsweise einige Versicherer mittlerweile eigene Teams für die Kooperation mit uns abgestellt. Bei Maklern ist es so, dass sie es nicht gewohnt sind im Gewerbebereich ein Vertriebstool wie unseres zu nutzen. Diese Umstellung fällt bisher nur den besonders digital affinen leicht. Die anderen müssen noch daran gewöhnt werden, obwohl sie solche Tools im Privatbereich ja bereits täglich nutzen.

Welche Rolle spielen die Bipro- und die TAA-Norm für die Gewerbeversicherung? Ziel war es, mit dieser Norm aus dem Jahr 2012 die elektronische Kommunikation zwischen Vermittlern und Versicherern unter Einbeziehung von Maklerverwaltungsprogrammen, Vergleichsprogrammen und VU-Angebotsprogrammen zu ermöglichen. Was hat das gebracht?

Jede Initiative zur Digitalisierung der Kommunikation zwischen Versicherern und Vermittlern ist wichtig und kann die gesamte Branche nur voranbringen. Es ist auch bitter nötig gewesen, die ineffizienten Prozesse zu standardisieren und sich mit Schnittstellen besser zu vernetzen.

Hinsichtlich Bipro glaube ich jedoch: Die Erwartungen sind einfach zu hoch. Mittlerweile sollte allen Beteiligten klar sein, dass Bipro alleine noch keine Lösung ist, sondern nur ein Teil davon. Jedenfalls hat diese Initiative geholfen, mehr Fokus auf die elektronische Kommunikation zu legen.

Eignen sich bestimmte Versicherungsarten besser als andere für die Digitalisierung?

Auf jeden Fall. Je einfacher die Versicherungsart beziehungsweise der zu standardisierende Prozess, desto leichter die Digitalisierung. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass sich über kurz oder lang fast alle Versicherungsarten digitalisieren lassen.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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