Ein Fotograf hängt über der Anzeigentafel der Deutschen Börse in Frankfurt, die den Kursverlauf des Aktienindex Dax anzeigt. Seit dieser Aufnahme 2013 hat sich der Wert des Dax deutlich erhöht. © Getty Images
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  • 20.06.2017 um 19:20
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Viele Menschen sparen angesichts des Nullzinsumfelds weniger für ihre Altersvorsorge. Das ist grundfalsch. Stattdessen müssen sie in chancenreichere Produkte investieren. Wie eine Umfrage von Pfefferminzia zeigt, hat dieses Umdenken aber schon begonnen.

Mehr und mehr Menschen bangen hierzulande um ihre Rente und ihr Auskommen im Alter. So stimmten der Aussage „Das Thema Altersvorsorge macht mir heute mehr Angst als früher“ 64 Prozent der Erwerbstätigen und 57 Prozent der Ruheständler zu.

Der Glaube, dass der Ruhestand ausreichend abgesichert ist, ist bei vielen Bundesbürgern gering ausgeprägt. Im Bundesdurchschnitt meinen 61 Prozent, dass ihre bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen. Besonders stark ist diese Sorge übrigens bei Berlinern verbreitet (74 Prozent). Ein Grund hierfür ist das schon seit Jahren andauernde Niedrigzinsniveau. Das zeigen Ergebnisse des Deutschland-Reports 2017 der Axa.

Das Fatale an dieser Entwicklung: Inzwischen fragt sich die Mehrheit der Erwerbstätigen (51 Prozent) vor diesem Hintergrund, ob die private Altersvorsorge überhaupt noch sinnvoll ist. Vergleicht man die Ergebnisse dieses Jahres mit denen von 2016, sieht man auch, dass die Verbraucher ihre Sparleistung bereits reduziert haben. Legten sie 2016 noch regelmäßig 155 Euro im Monat fürs Alter zurück, sind es 2017 nur noch 130 Euro. Und das, obwohl die Befragten eigentlich denken, dass man 171 Euro für die Altersvorsorge sparen müsste, um seinen Lebensstandard später mal halten zu können.

Die Reaktion der Verbraucher ist natürlich grundfalsch. In Zeiten niedriger Zinsen heißt die Antwort nicht, weniger zu sparen, sondern eher mehr beziehungsweise mit Produkten, die nicht so abhängig vom Zinsniveau sind und mehr Rendite einfahren können.

34 Prozent unserer Leser vermitteln einen Altersvorsorge-Vertrag im Monat

Vermittler und Makler haben das erkannt. Im Mai führten wir eine Online-Umfrage unter unseren Lesern zum Thema Altersvorsorge durch. 347 haben sich daran beteiligt, und 87 Prozent davon beraten ihre Kunden auch regelmäßig zum Thema Altersvorsorge. Der Großteil (34 Prozent) vermittelt einmal im Monat einen Altersvorsorge-Vertrag, 25 Prozent kommen einmal in der Woche zum Abschluss, 18,2 Prozent sogar noch öfter.

Im Schnitt geht es dabei um einen Beitrag von 100 bis 200 Euro, der für die Altersvorsorge investiert werden soll. Das geben 44 Prozent der Befragten an. 40 Prozent veranschlagen einen Beitrag von 50 bis 100 Euro, 12,3 Prozent von mehr als 200 Euro. Mini-Beiträge von bis zu 50 Euro sind dagegen eher die Ausnahme. Nur 3,5 Prozent unserer Leser haben im Beratungsalltag mit diesen Beträgen zu tun.

Am liebsten vermitteln unsere Leser dabei Produkte der Allianz. Jeder fünfte (20,5 Prozent) gibt an, seinen Kunden Versicherungen des Marktführers anzubieten. Auf den weiteren Plätzen folgen mit deutlichem Abstand Canada Life (8,8 Prozent), Volkswohl Bund (6,8 Prozent), Stuttgarter (6,4 Prozent) und Continentale (5,6 Prozent).

Nun aber zum Niedrigzinsniveau. Bei der Umfrage stellten wir unseren Lesern natürlich auch die Frage, wie sie auf die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank und den Fakt reagieren, dass eine Rentenlücke immer seltener durch Sparprodukte mit harter Garantie geschlossen werden kann.

Knapp 81 Prozent der Makler und Vermittler antworteten auf diese Frage mit „Ich berate die Kunden in Richtung Fondspolice oder Investmentfonds“. 7,6 Prozent meinen, die Niedrigzinsphase sei kein Problem für die Altersvorsorge. 6,8 Prozent gaben an, mehr in Richtung Sachwerte wie Immobilienanlagen zu beraten. Und für 4,8 Prozent lautet die logische Folge aus dem Niedrigzinsdilemma, dass der Kunde den Beitrag erhöhen müsse.

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