- Von Barbara Bocks
- 17.09.2025 um 17:39
Die zehn größten deutschen Versicherer vereinen 67 Prozent des gesamten Prämienvolumens auf sich. Besonders ausgeprägt ist dies in der Krankenversicherung: Dort kontrollieren die Top 10 sogar 78,2 Prozent der Marktanteile.
Zu diesen Ergebnissen gelangt eine aktuelle Marktstudie des Kölner Instituts für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (KIVI). Die KIVI-Experten veröffentlichten die Anteile von Versicherern am deutschen Erstversicherungsmarkt. Berücksichtigt wurden Versicherer mit einem Prämienvolumen von über 50 Millionen Euro. Insgesamt umfasst die Untersuchung 69 Anbieter und mehr als 250 Einzelgesellschaften, die insgesamt 98,2 Prozent des Marktes abbilden.

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Lebensversicherung mit höchster Marktanteilskonzentration im Gesamtmarkt
Den Gesamtmarkt des deutschen Erstversicherungsgeschäfts 2024 beziffern die KIVI-Experten auf ein Bruttoprämienvolumen von rund 242 Milliarden Euro. Davon entfallen 102,2 Milliarden Euro auf die Schadenversicherung, 89,7 Milliarden Euro auf die Lebensversicherung und 50,4 Milliarden Euro auf die Krankenversicherung.
Während die Top-3-Anbieter im Gesamtmarkt rund 33,9 Prozent der Prämien auf sich vereinen, zeigt sich in der Lebensversicherung eine stärkere Konzentration. Die Top-3-Anbieter halten 42,5 Prozent der Marktanteile.

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Methodische Anpassung bringt Bewegung in die Ranglisten
Eine wichtige Neuerung der diesjährigen Analyse ist, dass das KIVI-Team die Marktanteile um das Auslandsgeschäft bereinigt hat. Künftig fließen nur noch die Prämien aus dem Deutschlandgeschäft ein.
Die Allianz bleibt trotz herausgerechneter Auslandsanteile mit deutlichem Vorsprung Marktführer. Durch die Bereinigung verliert die Talanx-Gruppe an Gewicht und fällt in der Schadenversicherung von Platz 8 auf Platz 10 zurück.
Die Zurich-Gruppe bleibt von der Anpassung nahezu unberührt, da ihr Europageschäft bis einschließlich 2023 über eine irische Tochtergesellschaft abgewickelt wurde. Das Auslandsgeschäft war somit bereits in den Vorjahren nicht in die Berechnungen eingeflossen.
Schadenversicherung: Allianz stabil, Huk-Coburg mit starkem Wachstum
In der Schadenversicherung verteidigt die Allianz-Gruppe ihre Spitzenposition mit einem Marktanteil von 13,7 Prozent, nachdem er im Vorjahr bei 13,8 Prozent gelegen hatte.
Die Huk-Coburg verzeichnet starkes Wachstum, insbesondere in der Kraftfahrtversicherung, und steigert ihren Marktanteil von 6,9 auf 7,2 Prozent. Im Gegensatz dazu fällt die Talanx-Gruppe auf Platz 10 zurück. Ihr Marktanteil reduziert sich von 3,9 Prozent im Vorjahr auf 3,7 Prozent.
Lebensversicherung: Fusion bringt neue Bewegung
In der Lebensversicherung dominiert die Allianz-Gruppe weiterhin mit einem Marktanteil von 26,6 Prozent – nahezu konstant zum Vorjahr (26,8 Prozent). Es folgen die Generali-Gruppe mit 9 Prozent und die R+V mit 8 Prozent, beide stabil gegenüber dem Vorjahr.
Bemerkenswert ist der Aufstieg der neu entstandenen Barmenia-Gothaer-Gruppe, die durch die Fusion der Barmenia und Gothaer in die Top 10 aufgestiegen ist und nun einen Marktanteil von 1,5 Prozent hält.
Krankenversicherung: Debeka und Ergo/Munich Re bauen Vorsprung aus
Auch in der Krankenversicherung verschiebt sich einiges. Die Debeka baut ihre Spitzenposition weiter aus und steigert ihren Marktanteil von 16 auf 16,3 Prozent. Auch die zweitplatzierte Ergo/Munich Re gewinnt mit ihren Marken DKV Deutsche Krankenversicherung und Ergo Direkt Krankenversicherung Marktanteile hinzu und liegt jetzt bei 12,2 Prozent nach 12 Prozent im Vorjahr.
Die Hanse-Merkur setzt ihr Wachstum fort und kratzt mit ihrem Marktanteil erstmals knapp an der 4-Prozent-Marke (Vorjahr: 3,8 Prozent). Damit festigt sie ihre Position in den Top 10 der Krankenversicherer.
Die Veränderungen der Marktanteile in der Kranken- und Schadenversicherung liegen häufig an steigenden Leistungsausgaben, da diese zu spürbaren Beitragsanpassungen führen, erklärt KIVI-Geschäftsführer Reiner Will.
Interessierte können die detaillierte Studie kostenpflichtig hier anfordern.

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