Frank Nobis ist Gründer und Geschäftsführer von be+ © be+
  • Von Oliver Lepold
  • 08.10.2020 um 17:19
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Das Insurtech be+ setzt darauf, die Vorteile für Arbeitnehmer in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) erlebbar zu machen. Maklern winken bessere Abschluss- und Konvertierungsquoten. Pfefferminzia befragte dazu Frank Nobis, Gründer und Geschäftsführer von be+.

Pfefferminzia: Sie waren 15 Jahre lang Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Wie sind Sie zum Start-up be+ gekommen?

Frank Nobis: Ich habe in den vergangenen Jahren viele Vorträge zum Thema Altersvorsorge gehalten. Das Feedback einer Teilnehmerin aus einem Dax-Konzern brachte mich vor vier Jahren zum Nachdenken, wie man die Vorzüge von bAV und bKV für die Mitarbeiter so ansprechend gestalten kann, dass sie diese wirklich schätzen und sich mit dem Unternehmen besser identifizieren. Das Pilotprojekt für jenen Konzern habe ich noch unter dem Dach des IVFP umgesetzt. Die tollen Erfahrungen haben mich dann davon überzeugt, dieses Produkt für viel mehr Unternehmen zugänglich zu machen, was jedoch meinen Ausstieg aus dem Institut erfordert hat. Das war dann der endgültige Startschuss für be+.

Wie wollen Sie die vom Arbeitgeber angebotenen Vorteile für die Arbeitnehmer konkret erlebbar machen?

Wir ermöglichen den Mitarbeitern eines Unternehmens, die angebotenen Benefits in Anspruch zu nehmen, indem wir diese Vorzüge für jeden verständlich und einfach nutzbar auf einer Plattform und einer App zugänglich machen. Dazu gehören zum Beispiel alle Fakten zur Betriebsrente, die digitale Gehaltsabrechnung, aber auch die Weiterbildungsmöglichkeiten und das Food-Angebot rund um den Standort des Unternehmens. Bisher muss der Arbeitnehmer diese Informationen noch mühsam aus dem Intranet, von Aushängen am schwarzen Brett oder von irgendwelchen Laufwerken zusammensuchen. Mit be+ sind alle diese Infos jederzeit verfügbar und der Arbeitnehmer kann sich zusätzlich informieren. Er kann über be+ etwa seine individuelle Versorgungslücke berechnen, seine Gehaltsumwandlung digital anpassen oder auch eine zusätzliche private Altersvorsorge abschließen.

Quelle: be+
Wo setzen Sie mit Ihrem Konzept im Zusammenspiel zwischen Versicherer, Makler, Gewerbekunde und Mitarbeiter genau an?

Unser Kunde ist das Arbeitgeber-Unternehmen. Für dieses liefern wir eine moderne Kommunikationsplattform zur Belegschaft und gleichzeitig ein digitales Instrument für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Der Arbeitgeber bezahlt Lizenzgebühren für die Plattform. Hat ein Versicherer dort eine bAV ausgeschrieben oder bereits platziert, kann er die Einführung von be+ finanziell unterstützen. Wir sind im Herbst startbereit und richten uns zunächst an kleinere mittelständische Unternehmen mit 50 Mitarbeitern und mehr. Auch Makler, die geeignete Gewerbekunden haben, können sich gern bei uns melden.

Wie profitieren Vermittler von be+?

Die Durchdringungsquote bei der Arbeitnehmerschaft verbessert sich deutlich, gleichzeitig wird der Vermittler durch den digitalen Zugang auf die Arbeitnehmer spürbar entlastet. Für die Erhöhung bestehender Gehaltsumwandlungen etwa wird über be+ viel weniger Zeit benötigt. Zudem eröffnen sich Cross-Selling-Möglichkeiten, wenn der Arbeitnehmer seine Versorgungslücke über eine private Altersvorsorge decken möchte. Dann wird ein hybrider Verkaufsprozess angestoßen, in den der Vermittler eingebunden ist.

Quelle: be+
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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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