Will die Kosten für die Verbesserung der Mütterrente aus Steuermitteln finanzieren: DRV-Präsidentin Gundula Roßbach. © Bildarchiv DRV Bund/Nürnberger
  • Von Juliana Demski
  • 16.01.2018 um 11:57
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Union und SPD haben im Rahmen ihrer Sondierungsgespräche auch eine Verbesserung der Mütterrente beschlossen. Gut eine Milliarde Euro soll das kosten – und das obwohl nur 2,8 Millionen Rentnerinnen überhaupt von den Plänen profitieren können, wie die Rentenversicherung kritisiert. Für einige Rentenvorhaben hat die Behörde aber auch Lob übrig.

Nur rund 2,8 Millionen Rentnerinnen können von der geplanten Verbesserung der Mütterrente profitieren. Das sei nur rund ein Viertel der Rentnerinnen mit vor 1992 geborenen Kindern, berichtet die „Bild“ (Dienstagsausgabe) und stützt sich dabei auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Mehr zum ThemaMehr zum Thema
Finanzwissenschaftler warnt vor GroKo-Versprechen

Raffelhüschen befürchtet Rekord-Ausgabenpaket

Der Hintergrund:

9,7 Millionen Frauen brachten vor 1992 Kinder zur Welt. Davon haben aber nur 2,8 Millionen drei oder mehr vor diesem Jahr geborene Kinder. Und eben nur an diese kleine Gruppe richten sich die Pläne einer möglichen neuen Großen Koalition (Groko) aus Unionsparteien und SPD. Rund 31 Euro mehr Rente soll es für die Damen im Monat geben.

Insgesamt werden die Pläne die Rentenkasse im Jahr 2019 eine Milliarde Euro kosten, so Berechnungen der Rentenversicherung. DRV-Präsidentin Gundula Roßbach fordert, die Kosten voll aus Steuermitteln zu finanzieren: „Bei der beschlossenen Verbesserung von Kindererziehungszeiten handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, erklärt sie.

Abgesehen davon gibt es für andere Rentenvorhaben aber auch Lob:

„Aus Sicht der Rentenversicherung ist zu begrüßen, dass die zwischen Union und SPD getroffenen Vereinbarungen auf lange Sicht eine doppelte Haltelinie für Beiträge und Rentenniveau vorsehen“, heißt es laut eines Handelsblatt-Berichts von Seiten der Rentenversicherung. 

Die Behörde soll auch die geplante weitere Erhöhung der Erwerbsminderungsrenten begrüßen. So soll die Zurechnungszeit laut neuen Plänen auf 65 Jahre und acht Monate steigen.

Weiteres Lob bekam die mögliche neue Groko in puncto Versicherungspflicht für Selbstständige. Sie sei sinnvoll, weil schon heute doppelt so viele Selbstständige Grundsicherung im Alter beantragten wie andere Berufsgruppen, heißt es seitens der Rentenversicherung.

autorAutor
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort