Mitarbeiter des Ordnungsamts der Stadt Köln im Einsatz (Symbolbild): 93 Prozent der Beamten in Deutschland sind privat krankenversichert © picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
  • Von Andreas Harms
  • 06.10.2025 um 12:07
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In ihrem neuen Rating zur PKV für Beamte stellen die Analysten von Franke und Bornberg fest: Der Markt ist aufgeteilt, viel tut sich nicht. Bemerkenswert sind jedoch der Rating-Spiegel und einige Fortschritte in den Nebenleistungen.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) für Beamte bleibt die Qualität auf beständigem, solidem Niveau. Das teilt die Rating-Agentur Franke und Bornberg im Rahmen ihres neuen Ratings mit.

Wobei sie zunächst feststellt, dass sich die Anbieter nicht wirklich überschlagen. „Der Markt ist überwiegend verteilt. Gute Kontakte und gewachsene Verbindungen zählen im Vertrieb oft mehr als objektive Qualität“, meint Geschäftsführer Michael Franke recht nüchtern. Einige gut vernetzte Platzhirsche machten Newcomern gern mal das Leben schwer.

Doch die Analysten erkennen einen recht nachvollziehbaren Grund an, warum die privaten Krankenversicherungen die Füße so still halten. Denn der Staat will die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) aus dem Jahr 1982 erneuern. Vorschläge liegen schon vor, und die Anbieter: warten ab.

Zwei Aspekte hat Franke und Bornberg diesmal im Rating hinzugefügt:

  • Qualitätsdaten aus den Map-Reports zu Qualität und Stabilität der PKV-Anbieter fließen mit ein
  • Dass die PKV für digitale Gesundheitsanwendungen zahlt, denn die können helfen, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken
Das Angebot in der PKV für Beamte

Aktuell sind 28 Krankenversicherer in der PKV für Beamte aktiv und bieten wegen unterschiedlicher Leistungsversprechen und Beihilfeansprüche der Versicherten über 8.000 Tarifkombinationen an. Für den Rating-Notenspiegel mit 861 Tarifen hat Franke und Bornberg das Angebot um Doubletten bereinigt und repräsentativ ausgewählt.

Insgesamt vergibt die Agentur in 18 Untersuchungsbereichen mit 130 Detailkriterien maximal 22.875 Punkte. Davon entfällt ein Viertel auf erstattungsfähige Leistungen für ambulante Behandlungen. Außerdem greifen Mindeststandards für die Spitzennoten.

Und die sind rar gesät. Denn nur 22 Tarifkombinationen erreichen die Spitzennote FFF+. Sie stammen von den vier Anbietern:

  • Barmenia, Tariflinie „Genau-Für-Sie-Krankenversicherung“
  • DBV / Axa, Tarifline BS
  • Hallesche, Tariflinie CAZ
  • Signal Iduna (Marke Deutscher Ring), Tariflinie BK

58 bringen es auf FFF (sehr gut). Der Bauch bildet sich hingegen im Mittelfeld bei FF+ und FF. Komplett durchgefallen ist aber: keiner, wie der folgende Rating-Spiegel zeigt.

Rating-Spiegel 2025 für die PKV für Beamte (Quelle: Franke und Bornberg)
Rating-Spiegel 2025 für die PKV für Beamte (Quelle: Franke und Bornberg)

Allerdings, und das ist eine weitere gute Nachricht, legen die privaten Krankenversicherer im Service zu. Sie helfen etwa dabei, Ärzte, Kliniken und Therapieverfahren auszuwählen. Chronisch Kranke können sich über „Coaching-Programme“ weiterbilden und bekommen Zugang zu fortschrittlichen Therapien. Fast alle Versicherer bauen ihre Angebote entsprechend aus, stellt die Rating-Agentur fest. Digital abrechnen, direkt mit Ärzten, Apotheken und Kliniken abrechnen sowie digitale Informationsangebote verbessern den Service für die Versicherten zusätzlich.

Alle Ratings können Sie wieder kostenfrei hier abrufen.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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