Inflations- und Rezessionssorgen infolge des Ukraine-Krieges sorgen immer wieder für Unruhe an den Börsen: Der deutsche Leitindex Dax verlor im ersten Halbjahr 2022 fast 20 Prozent. © picture alliance/dpa | Arne Dedert
  • Von Lorenz Klein
  • 17.10.2022 um 11:33
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Die Deutschen müssen so starke Vermögensverluste wie seit zwei Jahren nicht mehr hinnehmen. Hauptgrund hierfür sind Kursverluste an den Börsen infolge des Ukraine-Krieges, wie die Bundesbank mitteilte. Demnach sank das Geldvermögen der privaten Haushalte im zweiten Quartal 2022 um 98 Milliarden Euro und damit zum zweiten Mal in Folge.

Die Deutschen bekommen die wirtschaftlichen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine verstärkt zu spüren. Vor allem durch Kursverluste an den Börsen gingen den Bürgern im zweiten Quartal 2022 viele Milliarden verloren – zum zweiten Mal in Folge, wie die Bundesbank am Freitag auf Basis ihrer „gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung“ mitteilte.

Demnach sank das Geldvermögen der privaten Haushalte im zweiten Quartal um 98 Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Quartal. Zu Ende Juni 2022 lag es nunmehr bei 7.496 Milliarden Euro. Zum Geldvermögen zählen Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen (siehe Grafik).

Zwar bauten die privaten Haushalte Forderungen im Wert von 72 Milliarden Euro auf, dem stand allerdings ein weitaus höherer Bewertungsverlust von insgesamt 170 Milliarden Euro gegenüber. Im Ergebnis stand somit der stärkste Barvermögensrückgang seit mehr als zwei Jahren zu Buche.

Die jüngsten Bewertungsverluste bekamen vor allem Wertpapierbesitzer zu spüren. So hatte allein der deutsche Leitindex Dax im ersten Halbjahr fast 20 Prozent verloren. Die von den privaten Haushalten gehaltenen Aktien und sonstigen Anteilsrechte verloren 89 Milliarden Euro an Wert, die Anteile an Investmentsfonds 77 Milliarden Euro und die Schuldverschreibungen 7 Milliarden Euro, wie die Bundesbank vorrechnete.

Quelle: Deutsche Bundesbank

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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