Miriam Michelsen ist Vorständin Produkte und Services in der MLP Finanzberatung © MLP
- Von Redaktion
- 11.11.2025 um 11:06
Erläuterungen zur Beispielrechnung:
- Die Zahl der Fondswechsel hat beim ETF-Sparplan erhebliche Auswirkungen auf das verfügbare Kapital zum Ende der Ansparphase. Bei drei Fondswechseln stehen in diesem Beispiel am Ende rund 24.000 Euro weniger zur Verfügung, bei zehn Fondswechseln sind es sogar 33.000 Euro. Gerade bei langen Ansparphasen können Fondswechsel jedoch erforderlich sein, beispielsweise weil sich der Markt oder die eigene Risikoneigung verändert. Im Gegensatz dazu haben Fondswechsel bei Rentenversicherungen keinen Einfluss auf das Kapital bei Renteneintritt und können daher beliebig oft durchgeführt werden.
- Neben der Zahl an Fondswechsel führen auch unterschiedliche Regeln zur Besteuerung zu Kapitalunterschieden. Hier sind Rentenversicherungen mit Leibrente im Vorteil, da die ausgezahlte Rente nur mit dem altersabhängigen Ertragsanteil versteuert werden muss. Zudem unterliegen Rentenversicherungen, egal ob mit Kapitalauszahlung oder Leibrente, im Vergleich zu ETF-Sparplänen keiner Vorabpauschale, sodass das volle Kapital inklusive Zins und Zinseszins in das Rentenkapital einfließt.
- Beim ETF-Sparplan wurde unterstellt, dass der Anleger bis zu seinem Tod (in dieser Beispielrechnung 87,4 beziehungsweise 97 Jahre) in der Lage ist, diesen selbst optimal zu verwalten (also auch Fondswechsel durchzuführen, falls erforderlich) oder diese Aufgabe rechtzeitig zum Beispiel an einen Angehörigen übergibt. Im Gegensatz dazu muss sich der Anleger bei einer Rentenversicherung mit Leibrente um nichts kümmern. Seine monatliche Leibrente ist auch dann sicher und unverändert, wenn er schwer erkrankt.
- Nur Generationen- beziehungsweise Kohortensterbetafeln sind dazu geeignet, eine Lebenserwartung zu prognostizieren. Die Differenz zwischen der vorhergesagten Lebenserwartung des Statistischen Bundesamts und der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) gehen unter anderem auf unterschiedliche Basisdaten und Annahmen zurück. Die DAV berücksichtigt dabei etwa, dass Personen mit besserer Ausbildung und überdurchschnittlichem Einkommen tendenziell eine höhere Lebenserwartung und mehr Geld für private Vorsorge zur Verfügung haben als der Bevölkerungsdurchschnitt. Zusätzlich werden mögliche Fortschritte in Medizin, Technik und Lebensbedingungen in den DAV-Tafeln berücksichtigt.
Über die Autorin
Miriam Michelsen arbeitet seit über 27 Jahren in der MLP-Gruppe. Heute ist sie Vorständin Produkte und Services bei der MLP Finanzberatung.
















































































































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