- Von Andreas Harms
- 03.11.2025 um 12:51
Es geht wohl mit Vollgas weiter. Ein Bremsmanöver scheint nicht in Sicht – die Ausgaben der KFZ-Versicherung für Autoersatzteile und Autowerkstatt kennen derzeit nur den Weg nach oben. Das legt eine aktuelle Hochrechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nahe.
Und die ist teuer. „In unserer aktuellen Hochrechnung auf Basis des ersten Halbjahres gehen wir davon aus, in der KFZ-Versicherung rund 4,5 Prozent mehr für Schäden ausgeben zu müssen als im Vorjahr“, sagt GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen.
Zuletzt stiegen die Preise für Ersatzteile um fast 6 Prozent, die Stundensätze von KFZ-Werkstätten sogar um rund 8 Prozent. Nur mal zum Vergleich: Die zuletzt offiziell verkündeten Inflationsraten in Deutschland liegen bei lediglich 2,3 Prozent (Oktober) und 2,4 Prozent (September). Beide Werte liegen somit deutlich unter dem, was Autohersteller und Autowerkstätten mehr aufrufen.
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Das ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein Trend. „Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Ersatzteilpreise als auch die Werkstattkosten viel schneller steigen als die allgemeine Inflation. Und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sich diese Entwicklung abschwächt“, so Asmussen.
Als wichtigen Kostentreiber sieht der GDV seit einiger Zeit den Designschutz, den Autohersteller auf viele Ersatzteile genießen. Der schützt nicht nur das Fahrzeugdesign, sondern auch sichtbare Ersatzteile wie Außenspiegel, Kotflügel und Türen. Damit können die Hersteller die Preise fast schon monopolartig in die Höhe treiben.
Das alles hat in den Ausgaben der KFZ-Versicherungen Spuren hinterlassen. In den vergangenen zwei Jahren schrieb die Branche in dieser Kategorie Verluste in Milliardenhöhe – weshalb sie die Beiträge stark erhöhte. Nicht zuletzt, weil sie auch Druck von der Versicherungsaufsicht in der Bafin bekam.
Laut GDV steigen die Einnahmen in der KFZ-Versicherung 2025 im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent. Trotzdem rechnet der Verband mit nur leicht verbesserten Erträgen. Der versicherungstechnische Gewinn dürfte bei 3 Cent je eingenommenem Euro liegen. Das ist nicht viel, weshalb Druck bleibt. Aber es ist immerhin mal wieder eine schwarze Zahl.


















































































































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