- Von Andreas Harms
- 09.10.2025 um 12:19
Der Assekuradeur Wecoya hat den Risikoträger für seine Produkte CIF:BIZ Company Protect und CIF:BIZ Property Complete verloren. Der bisherige Risikoträger, die SV Sparkassenversicherung, hat die Zusammenarbeit beendet. Das geht aus einer Mitteilung der Wecoya an die Geschäftspartner hervor, die uns vorliegt. Zuerst berichtete Sachthemen.blog von Marktbeobachter Stephan von Heymann darüber.
Beide Produktlinien gehören zu den Gewerbeversicherungen. CIF:BIZ Company Protect ist eine Betriebshaftpflichtversicherung. Sie sichert Betriebsstätten-, Produkt- und Umweltrisiken in einem Produkt ab. CIF:BIZ Property Complete ist ein Bündel aus Inhalts- und Ertragsausfallversicherung, Gebäudeversicherung und Rohbauversicherung.
In dem Schreiben steht, dass Neugeschäft in den genannten Linien nicht mehr möglich ist. Die bestehenden Verträge bleiben bis zu den jeweiligen Ablaufterminen gültig. Drei Monate vor dem Termin werde man die Verträge kündigen, die ersten werde es zum 1. Januar 2026 geben.

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Des weiteren zeigt sich Wecoya selbst von den Umständen überrascht. Es sei „trotz intensiver Anstrengungen nicht gelungen, hier eine andere Entscheidung zu erwirken“. Man arbeite nun mit Hochdruck an einer Lösung für das Problem.
Unsere Anfrage zu der Sache beantwortete der Assekuradeur selbst nicht. Er leitete sie aber an die Muttergesellschaft GGW Group weiter. Dort teilte man uns mit, dass es sich um einen normalen Geschäftsvorfall handele und man sich nicht weiter äußern wolle.
Bei der SV Sparkassenversicherung teilt Sprecher Christoph Jag mit, dass die Konzepte nicht wirtschaftlich gewesen seien. Man habe die Zusammenarbeit mit Wecoya aber nicht komplett beendet, sondern nur bei den beiden Produkten.
In einem Punkt widerspricht er übrigens Wecoya. Man habe zu dem Thema „über einen längeren Zeitraum“ mit dem Assekuradeur gesprochen. Jag wörtlich: „Am Ende kamen wir zu dem Entschluss, die genannten Produktlinien, bei denen wir zum Teil über viele Jahre Risikoträger waren, nicht fortzuführen. Über die Beweggründe unserer Entscheidung haben wir auf Ebene der Geschäftsleitung von Wecoya ein persönliches Gespräch geführt. Da sich die Hauptfälligkeiten über das gesamte Jahr verteilen und wir frühzeitig entsprechende Gespräche geführt haben, kann man aus unserer Sicht nicht von ‚kurzfristig‘ sprechen.“
So begrenzt die Maßnahme am Ende auch ist, Stephan von Heymann sieht durch diese Widersprüche die Gefahr, dass das Vertrauensverhältnis zwischen den beteiligten Partnern „nachhaltig belastet“ ist. Falls Wecoya nicht zeitnah Ersatz für den Risikoträger findet, könnten Makler, Pools und Vertriebe eigenständig beginnen, die Verträge umzudecken. Was wiederum den „Bestand nachhaltig schwächen und zu einer Erosion des Vertrauens in die operative Stabilität von Wecoya führen“ könnte.

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