Daniel Dierkes ist Geschäftsführer und Mitgründer des Gewerbemaklers SureIn © SureIn
  • Von Redaktion
  • 10.11.2025 um 13:55
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Viele Maklerbetriebe stoßen an Wachstumsgrenzen, nicht weil ihnen Kunden fehlen, sondern weil ineffiziente Prozesse sie ausbremsen. Der Schlüssel liegt aber nicht einfach im nächsten Tool. Daniel Dierkes Geschäftsführer des Gewerbemaklers SureIn, erklärt hier, wie sich Knoten in den Abläufen wirklich lösen lassen.

In kaum einer Branche ist der Spagat zwischen Kundenorientierung und Bürokratie so groß wie in der Versicherungswelt. Besonders in der Gewerbeversicherung erleben viele Makler denselben Engpass: Nicht der Vertrieb bremst das Wachstum, sondern die Administration. Prozesse und Abläufe, die über Jahre gewachsen sind, werden zum Bremsklotz für Betriebe, die eigentlich wachsen könnten.

Maklerteams verbringen täglich Stunden damit, E-Mails zu sortieren, Daten doppelt einzutragen, Dokumente nachzuhalten oder Schäden manuell zu begleiten. Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit geht für Verwaltung drauf. Das führt dazu, dass Betriebe häufig den Neukundenstrom bewusst drosseln, um die Bestandsarbeit zu bewältigen. Wachstum wird so zur Belastung, obwohl der Markt enorme Chancen bietet.

Der Engpass liegt nicht im Vertrieb, sondern im System

Viele Betriebe investieren in neue Tools oder Marketingmaßnahmen, ohne das eigentliche Problem anzupacken: fehlende Prozessklarheit und Datenstruktur. Digitalisierung ohne Standardisierung bleibt Stückwerk. Erst wenn Informationen strukturiert und Abläufe durchgängig gedacht sind, entsteht eine Grundlage für echte Automatisierung.

Und die bedeutet nicht, den Menschen zu ersetzen, sondern ihn zu entlasten. Sie verschiebt den Schwerpunkt der Arbeit. Weg von repetitiver Administration, hin zu wertschöpfender Kundenberatung. Das Ziel ist nicht ein „digitaler Makler“, sondern ein effizienter Maklerbetrieb, der seine Zeit dort einsetzt, wo sie den größten Unterschied erzeugt.

Der kulturelle Wandel

Diese Transformation ist weniger eine technologische als eine organisatorische Aufgabe. Maklerhäuser waren jahrzehntelang personengetrieben, stark abhängig vom Wissen einzelner Mitarbeitender. Künftig entscheidet nicht mehr, wer etwas weiß, sondern wie gut der Betrieb als Ganzes funktioniert. Prozesse werden zum Rückgrat des Unternehmens, Daten zum Rohstoff, aus dem Wert entsteht.

Dazu gehört auch Umdenken in der Führung: Weg von der kurzfristigen Auslastung einzelner, hin zu einer langfristigen Effizienzbetrachtung des gesamten Betriebs. Wer es schafft, Arbeitsabläufe zu standardisieren und die richtigen Systeme einzusetzen, kann mit gleichem Team deutlich mehr Geschäft abbilden – ohne Qualitätsverlust.

Ein Blick in die Praxis beim Makler

Auch wir bei SureIn standen in der Vergangenheit vor genau dieser Herausforderung. Unser eigenes Maklerteam kam an den Punkt, an dem die operative Belastung durch Verwaltungsaufgaben zu groß wurde. Trotz Wachstum stagnierte die Effizienz, weil zu viel Zeit in Routineprozesse, in E-Mails, Dokumentation oder Abstimmungen mit Versicherern floss.

Mit der Zeit wurde klar: Nicht einzelne technische Lösungen schaffen den Unterschied, sondern das Zusammenspiel von klar definierten Prozessen, sauberen Daten und gezielter Automatisierung.

Seite 2: Welche Systeme Maklerbetriebe nutzen könnten

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