Herunterfallende Dachpfanne zerstört die Windschutzscheibe: Glasbruch-Schäden wurden 2024 noch teurer als im Jahr zuvor © picture alliance / blickwinkel/fotototo
  • Von Andreas Harms
  • 06.11.2025 um 10:05
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:05 Min

Im vergangenen Jahr musste die KFZ-Versicherung der Deutschen so viel Geld für Glasbruch-Schäden hinlegen wie nie zuvor. Dabei ist die Zahl der Schäden gar nicht mal so stark gestiegen, Schuld sind eher die Kosten pro Schaden.

Die Geschichte der steigenden Preise rund ums Auto ist um eine weitere Episode reicher: Für Glasbruch-Schäden zahlte die KFZ-Versicherung im vergangenen Jahr eine Rekordsumme. Denn auch Windschutzscheiben, Seitenfenster und Rückleuchten sind erneut teurer geworden.

„Im vergangenen Jahr haben die deutschen Autoversicherer rund 2,2 Millionen Glasbruchschäden an kaskoversicherten PKW reguliert und dafür die Rekordsumme von fast 2 Milliarden Euro gezahlt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands GDV. „2024 kostete ein Glasbruch-Schaden im Durchschnitt 900 Euro, 7 Prozent mehr als im Vorjahr.“

Und 2014 kostete ein Schaden noch 509 Euro. Bis heute hochgerechnet ergibt sich damit eine theoretische Glasbruch-Inflationsrate von 5,9 Prozent.

Die Zahl der Schäden tritt hingegen auf der Stelle, immerhin. Schon im Jahr 2014 verzeichneten KFZ-Versicherer rund 2,2 Millionen Glasbruch-Schäden. Dann sank der Wert auf ein Tief von 1,9 Millionen Schäden im Corona-Jahr 2020. Und jetzt ist er wieder bei den erwähnten 2,2 Millionen.

Und warum wird das so teuer? Die Versicherer sehen insbesondere drei Gründe: Erstens erhöhen die Autohersteller seit Jahren ihre Preise für Ersatzteile (wie zuletzt hier berichtet). Windschutzscheiben kosten heute über 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, Rückleuchten fast 90 Prozent.

Zweitens steigen die Stundensätze der Werkstätten, allein im vergangenen Jahr um rund 8 Prozent.

Und drittens macht der technische Fortschritt die Arbeiten komplizierter: „Ein Assistenzsystem macht auch den Austausch einer einfachen Windschutzscheibe teurer, weil Sensoren und Kamerasysteme neu kalibriert werden müssen“, so Asmussen.

Ist die Verglasung am Auto gerissen oder gebrochen, muss sie so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Auch Steinschlag in der Windschutzscheibe sollte umgehend repariert werden. Die Kosten dafür trägt die Voll- beziehungsweise Teilkaskoversicherung. Den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt beeinflusst der Glasbruchschaden nicht.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

pfefferminzia
Pfefferminzia Icon
login

Bitte loggen Sie sich ein.

Pfefferminzia Logo rgb