Walter Riester im Jahr 2000 im Bundestag. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 13.04.2016 um 09:30
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In der aktuellen Riester-Debatte verlieren sich Vermittler in zahlreichen Argumenten darüber, wieso man einen staatlich geförderten Altersvorsorgevertrag abschließen sollte oder gleiches lieber nicht tun sollte. Tim Wolff, Vermögensberater aus Hanau, fordert von der Branche mehr Stolz und sieht in den Produkten eine Lösung, die so gut ist, dass sie kein anderes Land erdacht hat.

Aus Kindermangel folgt irgendwann Altersarmut. Von Jahr zu Jahr wird es enger und die demographische Entwicklung für die kommenden Jahrzehnte ist bereits heute vorgezeichnet. Jemand musste etwas tun. Gesucht war eine dauerhafte Lösung. Vielleicht eine, die unbeliebt ist aber gleichzeitig wirklich hilft. So oder so ähnlich müssen sich Walter Riester und andere Politiker damals gefühlt haben. Wie kann man Menschen mit wenig Einkommen eine lebenslange, nicht allzu klägliche Rente bescheren, ohne dass die Lohnkosten in Deutschland explodieren?

Private Vorsorge galt bis zur Einführung von Riester als Luxus. Aus bereits versteuertem Geld konnte man eine Lebensversicherung besparen, deren Auszahlung am Ende dann steuerfrei war. Mit Altersvorsorge hatte das nicht wirklich viel zu tun. Die private Altersvorsorge der Menschen unterstützen – das ist die Lösung. Im Gegenzug werden dafür später alle am Steuersystem beteiligt. Alle, die genügend Rente beziehen, dürfen Steuern zahlen. Dürfen? Ja, dürfen. Das ist doch das Ziel jedes Einzelnen. Oder nicht? Oder haben Sie sich nach der Schule gedacht: „Wo kann ich denn jetzt so wenig verdienen, dass ich keine Steuern zahlen muss?“ Wohl kaum.

Dann kam also Riester. Zuerst. Vor Bert Rürup. Aber er hat es ähnlich genial gelöst. Wie komme ich zu meiner Bewertung? Das hat verschiedene Gründe.

Erstens: Die breite Akzeptanz

16 Millionen Verträge sprechen ihre eigene Sprache. Riester ist längst durch das Nadelöhr der Massen-Anerkennung durch. Außerdem hat sich das Produkt der Riester-Rente als geförderte Altersvorsorge weiter entwickelt. Ein Beispiel ist die Möglichkeit, mit einem Riester-Vertrag auch Immobilien zu finanzieren. Wohn-Riester heißt diese Form desselben Produkts.

Auch die Frage, wie man seinen Vertrag besparen möchte, hat mehr als eine Antwort. Neben einer klassischen Lösung gibt es Banksparpläne und auch fondsgebundene Lösungen sind am Markt zu finden. Die Förderung: Der Staat investiert. Er fördert den einzelnen Riester-Sparer mit durchschnittlich 15.000 bis 20.000 Euro über die gesamte Vertragslaufzeit betrachtet. Dafür erhält dieser eine lebenslange Rente von durchschnittlich 500 Euro.

Zweitens: Was passiert bei Kündigung?

Möglicherweise ändert sich die Situation eines Kunden bis zur Rente. Auch hier bieten Riester-Verträge eine faire Lösung an. Kündigt der Kunde, muss er Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Die Zinsen darf er behalten. Damit behält der Kunden den Gewinn, welchen er während seiner Geldanlage erwirtschaftet hat. Das ist immer noch ein gutes Geschäft.

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