Dominik Groenen © privat
  • Von Redaktion
  • 04.04.2016 um 09:15
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Insurtechs wie Clark, Knip, schutzklick und appsichern sind Konkurrenten für Makler – die Bösen, wie Dominik Groenen sie nennt, außerdem zum großen Teil Lachnummern. Mit seinem Insurtech massUp stellt er sich stattdessen auf die Seite von Versicherern und Maklern und unterstützt sie. Wie er das genau macht, erklärt er im Interview.

Pfefferminzia: Sie behaupten, dass 97 Prozent der Insurtechs in Deutschland eine Lachnummer sind. Wie kommen Sie zu diesem Schluss?

Dominik Groenen: Wenn ich mir die Apps oder Webseiten anschaue von Clark, Knip, Get Safe oder Friendsurance sieht das auf den ersten Blick immer toll aus. Hinter der Fassade aber sind das alles herkömmliche Versicherungsmakler nach Paragraf 34d GewO, die bei ihrer ortsansässigen IHK registriert sind und mit großen Partnern wie Fonds Finanz, BCA, DEMV und Jung, DMS & Cie. zusammenarbeiten. Auch bei Softfair klingeln die Unternehmen an und möchten technische Lösungen nutzen. Das kritisiere ich: Man stellt sich als mega-innovativ dar, pocht darauf, dass man 15 Millionen Euro Investorengelder eingesammelt hat – bekommt gleichzeitig aber die ganze Abwicklung und Verarbeitung nicht hin und muss sich Partner suchen. Für mich ist das schon ein Stückweit Verarschung.

Was machen Sie mit massUp anders?

Wir sind der einzige Anbieter am deutschen Markt, der nicht registrierter Versicherungsmakler, Mehrfachagent oder so etwas ist. Wir sind also keine Konkurrenz für den Vertrieb. Was im deutschen Versicherungsmarkt lange Zeit fehlte, waren Schnittstellen. Und die bieten wir. Wenn ein Versicherer oder Makler schnell bestimmte Produkte auf seiner Webseite integrieren möchte, in einen Onlineshop, bei einem stationären Händler oder in ein Kundenportal kann er das über massUp machen. Innerhalb von wenigen Minuten können wir mit unserer Technologie Versicherungsprodukte an jede digitale Stelle dieser Welt bringen. Damit sind wir einzigartig am Markt. Vor ein paar Wochen habe ich mit einem Kreditkartenanbieter telefoniert, der 800.000 Kunden hat. Und der möchte seinen Kunden jetzt bestimmte Versicherungsprodukte anbieten. Da kommen wir ins Spiel und machen dies möglich. Der große Unterschied ist aber, dass wir das nicht als Anbieter am Markt machen. Wir selber gehen niemals an Endkunden.

Sondern?

Wir halten uns im Hintergrund, sind White-Label-Anbieter. Das komplette Online-Geschäft der neuen MLP-Marke „MLP Financify“ beispielsweise läuft über unsere Lösung. Das unterscheidet uns. Und da merken wir jetzt, dass da auch ein bestimmter Neid entsteht.

Von Seiten der anderen Start-ups?

Genau. Viele Geschäftsmodelle bei den anderen Start-ups kommen nicht zum Fliegen, weil die sich direkt an den Endkunden wenden. Will man aber Endkunden erreichen, braucht man vor allem viel Geld. Wir haben einen ganz anderen Ansatz gewählt. Denn wir gehen dahin, wo es schon Kunden gibt. Ein Versicherer oder ein Kreditkartenanbieter hat schon Kunden. Da geht es nur darum, wie ich die neu aktiviert bekomme. Wenn wir mit Versicherern oder Maklern sprechen, bekommen wir Lob. „Sie helfen uns ja“, ist ein Satz, den ich oft höre. Die anderen sind die Konkurrenten, wir die Unterstützer. Es gibt zwei Lager – und wir sind die Guten. Das merken aktuell auch die anderen Insurtechs und sind schlichtweg neidisch und merken, dass Sie auf einem falschen Weg sind.

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