Die Aktienbörse in New York: Größter Aktienmarkt der Welt und damit Schwergewicht im MSCI World © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Jimin Kim
  • Von Andreas Harms
  • 05.09.2025 um 14:42
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lesedauer Lesedauer: ca. 06:10 Min

Die Investmentbranche bezeichnet sie seit Jahren als Motor der Altersvorsorge: Investmentfonds. Doch wie bindet man sie umsichtig ins Vermögen ein? Hier sind ein paar Tipps, was man tun kann, worauf zu achten ist und was man besser lassen sollte.

Ein Depot ist auch jederzeit einseh- und zugreifbar. Doch das kann Fluch und Segen zugleich sein. Gerade in hektischen Zeiten verleitet es dazu, einzugreifen und … sagen wir mal … ungünstige Entscheidungen zu fällen.

Anleger werden regelmäßig nervös und machen Fehler

Der Geschäftsführer des Finanzanlagenvermittlers Envestor, Ali Masarwah, war früher jahrelang Analyst und Chefredakteur beim Analysehaus Morningstar und kennt die Irrwege der Anleger. „Wenn die Kurse wirklich tief fallen, werden viele Anleger dann doch nervös, oft auch getrieben von der Medienberichterstattung, und verkaufen“, berichtet er. Das mag erst einmal nicht schlimm sein, doch dann begehen sie den nächsten Fehler: Sie steigen nicht wieder ein.

Ein Indikator für die echte Anleger-Performance ist die sogenannte geldgewichtete Rendite. Sie berücksichtigt nur die Phasen, in denen Anleger wirklich investiert waren. Laut Masarwah liegt sie bei Privatanlegern meistens unter der zeitgewichteten Rendite, die den Gewinn eines dauerhaften Anlegers wiedergibt.

Ali Masarwah, Geschäftsführer des Finanzanlagenvermittlers Envestor und ehemaliger Analyst und Chefredakteur beim Analysehaus Morningstar (Foto: Envestor)
Ali Masarwah, Geschäftsführer des Finanzanlagenvermittlers Envestor und ehemaliger Analyst und Chefredakteur beim Analysehaus Morningstar (Foto: Envestor)

Das bestätigt auch der Unternehmer, Investmentprofi und Anhänger von Indexfonds (ETFs) Gerd Kommer. Er stellt in seinem „Whitepaper“ klar, dass er niemals auf einzelne Zeitabschnitte, Geldpolitik oder Themen wetten würde. „Schlechte Risiken“ nennt er das, und für die gebe es nun mal keine Kompensation zu erwarten. Weitere solche schlechten Risiken sind für ihn übrigens einzelne Aktien oder Anleihen, Länder, Branchen und Fondsmanager. Stattdessen setzt er auf Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Fortschritt in der Breite, also: global.

Fondspolicen hingegen sind nicht ganz so einfach zu durchsteigen, was die Kosten angeht. Das Fondsangebot ist schmaler als im direkten Depot, reicht aber oft trotzdem aus. Dafür lässt der Staat die Steuerfinger von jeder Umschichtung. Und am Ende winkt die lebenslange Rente oder die ebenfalls steuerbegünstigte Einmalsumme.

Über hundert Fondspolicen zur Auswahl

127 Tarife für fondsgebundene Rentenversicherungen (ohne bAV) von 44 Anbietern zählt derzeit das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) auf seiner Plattform Fairgleichen.net. 20 davon findet es „exzellent“, weitere 39 „sehr gut“. 80 Tarife haben die preisgünstigen und beliebten ETFs mit in der Palette, und 15 Tarife bringen es sogar auf mehr als 50 ETFs. Damit lässt sich was anfangen.

Seit kurzem mischt das Institut sogar selbst mit. Denn zusammen mit der Charta Börse für Versicherungen und der Bayerischen hat es eine exklusive Fondsrente aufgelegt. Die ist nur für Charta-Makler verfügbar. Grundlage ist der Tarif „Hallo Zukunft“ der Bayerischen. Allerdings können die Vermittler an den Kosten schrauben, die Fondspalette ist weiter aufgebohrt, und das IVFP-Portfolio-Tool „Anlegerprofilfinder“ steht mit zur Verfügung.

Und damit kommt man zu jenem Punkt, an dem das Geld verteilt werden will. Das wohl simpelste Prinzip ist das inzwischen legendäre Pantoffelportfolio der Stiftung Warentest: Je einen Teil per ETF in den Aktienindex MSCI World und einen „Sicherheitsbaustein“, der ein Tagesgeldkonto oder ein Anleihefonds sein kann. Immerhin besser als nichts.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare
F. Peters
Vor 2 Monaten

Sehr wertvoller Bericht und klasse recherchiert!
Vielen Dank dafür!

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F. Peters
Vor 2 Monaten

Sehr wertvoller Bericht und klasse recherchiert!
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