- Von Barbara Bocks
- 01.10.2025 um 17:54
Die finanzielle Verunsicherung der Deutschen nimmt zu. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen sorgen sich viele Bürger besonders um die Inflation (66 Prozent), steigende Lebenshaltungskosten (59 Prozent) und einen sinkenden Lebensstandard (49 Prozent). Frauen äußern diese Sorgen häufiger als Männer.

Welche Ängste die Deutschen dominieren
Finanzielle Freiheit: Wie realistisch ist die 4-Prozent-Regel?
Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage mit 1.000 Teilnehmern zwischen 18 und 70 Jahren. Abgefragt wurden Zukunftsängste und der Umgang mit Versicherungen.
Sparen wird zur Normalität – auch bei Versicherungen
Die wirtschaftliche Unsicherheit führt zu einem neuen Sparverhalten, das mittlerweile auch Versicherungsverträge betrifft.
19 Prozent der Befragten sehen Versicherungskosten als eines der größten Einsparpotenziale.
16 Prozent der Umfrageteilnehmer planen konkret, ihre Versicherungen zu kündigen, zu wechseln oder Leistungen zu reduzieren.
Besonders betroffen sind KFZ-Versicherungen, Reiseversicherungen und Rechtsschutzversicherungen.
Auch bei anderen Ausgaben kürzen die Befragten: Spenden (64 Prozent), Mitgliedschaften (56 Prozent) und Freizeitaktivitäten wie Restaurantbesuche stehen ganz oben auf der Streichliste.
Warum Verbraucher Versicherungen kündigen oder reduzieren
Viele Versicherte wollen dabei Kosten senken, aber ohne ganz auf Schutz zu verzichten. Beliebte Strategien sind:
höhere Selbstbeteiligungen
Leistungsreduzierungen oder Tarifwechsel
Vergleich von Versicherungsanbietern
Gleichzeitig erhöhen 15 Prozent der Befragten ihre Absicherung, um zusätzliche Sicherheit zu gewinnen, etwa durch Zusatzpolicen. Die Studie zeigt: Die Reaktionen der Verbraucher sind ambivalent – zwischen Sparen und mehr absichern.
KFZ-Versicherungen stehen auf der Abschussliste
Im Spartenvergleich am stärksten gefährdet sind aktuell KFZ-Versicherungen, Auslandsreise- sowie Rechtsschutzversicherungen. Produktübergreifend gilt aus Sicht der Analysten: Die traditionelle Sonderstellung von Versicherungen als „unantastbare Grundausgaben“ beginnt zu bröckeln.
„Versicherungen werden verstärkt auf den Prüfstand oder sogar gänzlich infrage gestellt“, sagt Michaela Brocke, Geschäftsführerin bei Heute und Morgen: „Gleichzeitig wachsen die Erwartungen der Kunden an die Flexibilität, Transparenz und den unmittelbaren Nutzen der Versicherungsprodukte.“
Hohes Potenzial haben in der aktuell angespannten Lage aus Sicht der Experten von Heute und Morgen innovative Versicherungsprodukte. Hierzu zählt beispielsweise eine private Arbeitslosenversicherung. 29 Prozent der berufstätigen Befragten zeigten sich von einem solchen Angebot angetan, wenn der Preis stimmt.

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