Apotheke in Hannover: Ob die Deutschen höhere Eigenanteile auf Medikamente zahlen würden? © picture alliance / imageBROKER | Arnulf Hettrich
  • Von Andreas Harms
  • 10.09.2025 um 09:53
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Wie soll die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nur wieder auf die Beine kommen? Vorschläge gibt es inzwischen einige, doch wie findet das Volk sie? In einer exklusiven Umfrage zusammen mit Yougov tickern wir zehn Maßnahmen ab – und erhalten zum Teil sehr deutliche Voten.

Zusätzliches Steuergeld in die GKV

Der Staat soll also aus dem Steuerhaushalt Geld in die GKV hinüberschieben. Damit würden am Ende fast alle die Zeche bezahlen, immerhin einigermaßen nach Finanzkraft gestaffelt.

Auch dieser Vorschlag trifft auf Rückhalt. 55 Prozent finden ihn gut oder total gut. Lediglich 28 Prozent sind dagegen.

Beiträge stärker nach Einkommen staffeln

Hier kommen wir zum ersten Favoriten in der Umfrage. Denn den Gedanken, (finanziell) stärkere Schultern mehr tragen zu lassen, finden 69 Prozent der Befragten charmant. Nur 22 Prozent sind dagegen. Welches Einkommen diese 22 Prozent monatlich nach Hause bringen, wäre zweifellos interessant gewesen, wurde aber leider nicht abgefragt.

Stärkere Digitalisierung, um Kosten zu senken

Doch es gibt Maßnahmen, die noch beliebter sind. Denn zum Beispiel Kosten mithilfe von Digitaltechnik zu senken, wollen deutliche 77 Prozent der Befragten. Voll und ganz befürworten es 42 Prozent. Dagegen sind nur 14 Prozent.

Gemeinsame Rabatt-Einkäufe für Medikamente und Behandlungen

Auch an den Preisen für Behandlung und Medikamente lässt sich was machen, findet eine deutliche Mehrheit. 69 Prozent meinen, dass Rabatte über Einkaufsgemeinschaften möglich werden sollten. 14 Prozent finden das nicht.

Prävention und Gesundheitsförderung, um langfristig teure Krankheiten zu verhindern

In der letzten Frage geht es darum, dass die Menschen sich besser um ihre eigene Gesundheit kümmern und ihnen die GKV dabei hilft. Der Gedanke ist übrigens nicht neu. Zahlreiche Krankenkassen wollen jetzt schon nicht mehr nur Rechnungen bezahlen, sondern über Gesundheitsprogramme die Menschen gar nicht erst krank werden lassen. Zwei Beispiele bekommen Sie in Videos hier und hier erklärt.

84 Prozent wollen so etwas, was somit den Höchstwert in der Umfrage markiert. Nur 8 Prozent sind dagegen.

Und wenn wir an dieser Stelle mal in die Klischee-Tüte greifen dürfen: Diese Maßnahme ist einige der wenigen, in denen mehr Frauen zustimmen als Männer (85 versus 83 Prozent). Ausgerechnet dann, wenn sich Menschen um die eigene Gesundheit kümmern sollen.

Die zweite Frage, in der mehr Frauen als Männer zustimmen, ist die nach dem Arbeitgeberanteil. Da sind es 56 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer. Ansonsten stimmen stets mehr Männer zu als Frauen, nur bei der Einkommensstaffel liegen beide Geschlechter gleich auf.

Zur Methode:

Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des Yougov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 5. bis 8. September 2025 insgesamt 2.022 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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