Carsten Blumenröder, Vorstand bei der SHP Anlagemanagement © SHP Anlagemanagement
  • Von Redaktion
  • 18.11.2025 um 09:53
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Geht es nach Carsten Blumenröder, Vorstand beim SHP Anlagemanagement, verschenken Makler enorme Umsätze, indem sie nicht zu Finanzanlagen nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung beraten. Hier schildert er, wie das funktionieren könnte, und worauf zu achten ist.

Viele Makler scheuen die aktive Beratung und Vermittlung von Finanzanlagen nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung (GewO) – sei es aus Unsicherheit, fehlender Kompetenz oder schlichtem Zeitmangel. Das Ergebnis: Sie verlieren wertvolle Kunden häufig an Banken oder andere Finanzdienstleister, ohne dass sie daran verdienen. Gerade bei der Wiederanlage von Kapitalauszahlungen aus ablaufenden Renten- und Lebensversicherungen schlummern immense Chancen, die viele nicht wahrnehmen.

Versicherungsvermittler, die diese Potenziale erkennen und systematisch nutzen, können nicht nur ihre Umsätze deutlich steigern, sondern auch die Kundenbindung festigen und sich als unverzichtbare Berater in der zunehmend digitalisierten Finanzwelt positionieren.

Umsatz- und Gewinnpotenziale im Finanzanlagegeschäft

Die Vermittlung von Finanzanlagen nach Paragraf 34f GewO hat sich für viele Makler als attraktives Geschäftsfeld erwiesen. Nach Daten des Bundesverbands Finanzdienstleistung (AfW) erzielten freie Finanz- und Versicherungsmakler im Jahr 2023 im Durchschnitt Umsätze von etwa 243.000 Euro und noch zu versteuernde Gewinne von rund 80.000 Euro. Diese Werte sind zwar höher als die Ergebnisse der Vorjahre, es gibt aber häufig noch Steigerungspotenzial.

(…) Wir sehen immer wieder, dass mit uns kooperierende Vermittler oft erhebliche Umsatzsteigerungen erleben (…)

Trotzdem zeigt sich, dass große Umsatzpotenziale noch weitgehend ungenutzt bleiben. Gerade bei der Wiederanlage von Kapital aus Renten- und Lebensversicherungen wird nur ein Bruchteil der jährlich verfügbaren Milliarden Euro konsequent adressiert. Schätzungen gehen davon aus, dass nur etwa 15 Prozent der fälligen Gelder eine systematische Wiederanlage erfahren – ein enormes Marktsegment, das viele Makler noch nicht aktiv bedienen. Hier liegt für Vermittler eine nachhaltige Gelegenheit, neue Umsätze zu generieren und gleichzeitig die Kundenbindung zu erhöhen.

Umsatzchancen im 34f‑Bereich liegen derzeit in verschiedenen Geschäftsfeldern, die sich optimal für Versicherungsmakler erschließen lassen: mittelfristige Investmentsparpläne, vermögenswirksame Leistungen und Wiederanlagen auslaufender Versicherungsverträge.

Digitalisierung und KI – eine Ergänzung, kein Ersatz

Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) prägen die Finanzberatung immer intensiver. Doch trotz aller technologischen Fortschritte bleibt für sehr viele Kunden der Mensch im Zentrum des Beratungsprozesses. KI dient vor allem als unterstützendes Instrument, das Berater entlastet, Prozesse effizienter macht und personalisierte Einblicke liefert, ohne den persönlichen Kontakt zwischen Berater und Kunde zu ersetzen.

(…) Nur weil eine KI es kann, heißt das nicht, dass das auch jeder Kunde möchte (…)

Trade Republic und Co. sind keine Pauschallösung

Wir sind aber auch davon überzeugt, dass ein großer Teil der Kunden weiterhin die individuelle, menschliche Beratung bevorzugt, und das wird uns täglich bestätigt. Finanzentscheidungen sind oft komplex und emotional besetzt, weshalb Vertrauen und persönliche Nähe für viele Anleger zentral bleiben. In der Praxis gibt es keineswegs eine „KI-Beratung“, die sich jeder Kunde wünscht oder als Ersatz akzeptiert.

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