- Von Andreas Harms
- 01.08.2025 um 11:30
Nachdem sie sich eine Weile zurückgehalten haben, entscheiden sich private Autofahrer wieder vermehrt für Elektroautos, kurz E-Autos. Das ist ein zentrales Ergebnis im neuen Huk-E-Barometer, das die Huk-Coburg aus Daten ihres Versicherungsbestands erstellt.
Im zweiten Quartal 2025 stiegen demnach rund ein Drittel mehr beim Fahrzeugwechsel vom Verbrenner auf ein reines E-Auto um als im Quartal zuvor. Insgesamt waren es bundesweit 5,5 Prozent aller Fahrzeugwechsel nach 4,1 Prozent im ersten Quartal.
Einen Wert in ähnlicher Höhe verzeichnete die Huk-Coburg zuletzt Ende 2023, also bevor die staatlichen Kaufprämie für E-Autos wegfiel. Auch der Gesamtbestand an privaten E-Autos zog im zweiten Quartal 2025 auf 3,2 Prozent spürbar an.
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Parallel zu solchen Statistiken erfragt der Versicherer jedes Quartal online bundesweit und repräsentativ, wie die Menschen zu Elektroautos stehen und wie sie sich verhalten. Auch hier deutet sich ein Umschwung an. So erklärt jetzt erstmals mit 48 Prozent eine relative Mehrheit der Deutschen ab 16 Jahren, dass sie E-Autos „sehr gut“ oder „gut“ findet. 45 Prozent finden sie „weniger“ oder „gar nicht gut“. Anfang 2024 waren dagegen erst 37 Prozent positiv eingestellt und noch 52 Prozent negativ.
Jörg Rheinländer, Vorstandsmitglied der Huk-Coburg, ordnet ein: „Ob der Umstieg zur E-Mobilität in Deutschland gelingt, entscheidet sich im privaten Automarkt, denn er umfasst gut 90 Prozent des Gesamtmarktes. Deshalb sind die neuen Trendsignale wichtiger als etwa Neuzulassungszahlen bei gewerblich genutzten PKW, die nur etwa 10 Prozent ausmachen.“

Beim verstärkten Privatinteresse an Elektroautos fahren im abgelaufenen Quartal vor allem zwei Bundesländer vorneweg. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben die Quoten an E-Autos gemessen am dortigen gesamten Autobestand am kräftigsten zugenommen. Bayern und Rheinland-Pfalz folgen dahinter schon mit etwas Abstand. Das rote Rücklicht behalten die ostdeutschen Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt wie bereits im gesamten Jahresverlauf 2025.
Nicht nur regional sind die Unterschiede in Sachen Elektromobilität groß. Auch zwischen Älteren und Jüngeren gehen die Einstellungen deutlich auseinander. Und diese Schere öffnet sich weiter. So bewerten aktuell 65 Prozent der unter 40-Jährigen Elektroautos als „sehr gut“ oder „gut“. Anfang 2024 waren es 49 Prozent. Bei den ab 40-Jährigen ist die Zustimmung dagegen weit geringer (39 Prozent) und die Steigerung gegenüber Anfang 2024 (31 Prozent) auch nur halb so hoch.
Männer zeigen sich gegenüber Frauen dabei grundsätzlich deutlich positiver gegenüber E-Autos (55 zu 41 Prozent). Extrem unterschiedlich ist es bei Männern unter 40 Jahren und Frauen ab 40 Jahren. Hier liegen die Quoten um mehr als das Doppelte auseinander (73 zu 34 Prozent). Noch größer sind die Unterschiede bei der Kaufabsicht. So erklären nur 10 Prozent der Frauen ab 40 Jahren, sich „künftig grundsätzlich nur noch ein reines Elektroauto“ anschaffen zu wollen. Bei Männern unter 40 Jahren ist die Quote mit 31 Prozent hingegen sogar dreimal so hoch.
Und am Ende noch eine Botschaft nach Berlin: So plädiert eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent der Befragten dafür, dass auch gebrauchte E-Autos bei einer staatlichen Förderung berücksichtigt werden. Sogar jeder Dritte aus dieser Gruppe erklärt, dass dann für ihn persönlich die Anschaffung eines Elektroautos wahrscheinlicher wird.
















































































































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