- Von Redaktion
- 13.11.2025 um 12:38
Das Thema Altersvorsorge steckt in Deutschland in einer Sackgasse. Im Herbst 2025 zeichnet sich denn auch ein düsteres Bild: Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Initiative Minderheitsaktionäre halten 90 Prozent der Befragten ein sinkendes Rentenniveau für unvermeidlich – nur 7 Prozent vertrauen der Politik, eine stabile Rente zu garantieren.
83 Prozent rechnen mit einer Versorgungslücke im Alter, 57 Prozent kümmern sich privat um Vorsorge, während ein Viertel untätig bleibt. Sechs von zehn Befragten unterstützen eine kapitalgedeckte Rente. Das sind zunächst die nackten Zahlen.
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Klar ist: Die Deutschen zweifeln zunehmend an einer sicheren Rente und befürworten den Ergebnissen zufolge stärker kapitalgedeckte Modelle wie die Aktienrente. Doch zaghafte Versuche der früheren Ampelkoalition, Kapitalmarkt-Ansätze zu integrieren, wurden von der gegenwärtigen Regierungskoalition wieder verworfen. Und erfolgreiche Modelle, wie sie in Skandinavien praktiziert werden, finden in der politischen Diskussion quasi nicht statt.
Finanzminister Lars Klingbeil plant zwar bis Jahresende ein neues Altersvorsorgedepot als Nachfolge der Riester-Rente – Details stehen allerdings noch aus. Dabei hatte die FDP bereits im vergangenen Jahr ein entsprechendes Konzept vorgelegt – doch die SPD scheut sich, das Aktiensparen voranzutreiben. Und das, obwohl gerade der Aktienmarkt langfristig das Wachstumspotenzial bietet, das die demografische Entwicklung dringend benötigt.
Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen
Denn die Altersvorsorge in Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen: Der Staat übernimmt zunehmend die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung, weil das Umlageprinzip an seine Grenzen stößt. Wenn sich dieser bedenkliche Trend fortsetzt, fließen 2050 rund 60 Prozent des Haushalts in die Rentenkasse. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch im öffentlichen Sektor: Die Ausgaben für Beamte steigen voraussichtlich bis 2060 um etwa 54 Prozent.
Private Vorsorge in jeglicher Form ist für Arbeitnehmer unter 45 Jahren nicht zuletzt deshalb ein Muss – davon sind alle Experten überzeugt. Dafür braucht es seitens der Politik jedoch Mut zu einer grundlegenden Rentenreform, ähnlich wie es andere Länder bereits vorgemacht haben. In Schweden beispielsweise hat man 2,5 Prozent der Beiträge in einen Staatsfonds umgeleitet, der schlank und ertragreich verwaltet wird.
In Deutschland droht wegen der hohen Zahl an Rentnern bis 2035 dagegen ein dramatischer Engpass. Daher ist jetzt entschlossenes Handeln erforderlich. Natürlich bleiben auch andere Säulen der Altersvorsorge für die Bürger relevant – private Rentenversicherungen, Betriebsrenten, Immobilien und ETFs, wie der vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) unterstützten Forsa-Umfrage zu entnehmen ist. Allerdings sollten Staat und Politik auch hier bestehende regulatorische und steuerliche Hürden abbauen.
Auf der folgenden Seite lesen Sie unter anderem, warum die Frühstart-Rente die demografischen Herausforderungen nicht lösen wird.

















































































































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