Robert Geiss nebst Kamel. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 19.03.2015 um 18:55
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Reich mit Geiss? Wohl eher nicht. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser wehrt sich nun gegen die Darstellung in vielen Presseberichten, sie sei Initiator des von Robäääärt gepriesenen Fonds. „Das ist definitiv falsch“, heißt es in einer Stellungnahme der Bank. Und weiter: „Wie haben keinen Einfluss auf die Vertriebsstrategie“. Pfefferminzia fragte die Bank, ob sie jetzt einen Imageschaden befürchtet.

Dass Hauck & Aufhäuser Initiator des Patriarch Classic Dividende 4 Plus sein soll und Einfluss auf die Vertriebsstrategie „Reich mit Geiss“ hat, schiebt die Bank weit von sich. Die Niederlassung Luxemburg von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers sei Depotbank des Fonds und damit für die Verwahrung der Vermögenswerte verantwortlich. Das umfasst sowas wie die Prüfung der Anlagegrenzen.

Die Hauck & Aufhäuser Investment Gesellschaft ist Verwaltungsgesellschaft des Fonds und macht sowas wie den Fondspreis berechnen und veröffentlichen und so weiter.

Der Vermögensverwalter, der für die Konditionen des Fonds und den Vertrieb der von ihm aufgelegten Fonds zuständig ist, ist im vorliegenden Fall AMF Capital.

„Die Firmen, die als Fondsinitiator auftreten, werden von Hauck & Aufhäuser auf ihre Seriosität hin überprüft, sowohl initial wie auch fortlaufend. Der Fonds Patriarch Classic Dividende 4 Plus folgt den im Verkaufsprospekt festgelegten Regularien, wie die genannte Einhaltung der Anlagegrenzen. Unsere Aufgaben nehmen wir im Interesse der Anteilinhaber wahr“, heißt es in der Stellungnahmen der Bank weiter.

Wir wollten es etwas genauer wissen und haben bei Hauck & Aufhäuser mal nachgefragt, ob sie jetzt sowas wie einen Imageschaden befürchten.

Pfefferminzia: Sie schreiben in Ihrer Stellungnahme, dass Hauck & Aufhäuser die Fondsinitiatoren fortlaufend auf ihre Seriosität hin überprüft.
H&A: Ja, wir folgen damit natürlich den aufsichtsrechtlichen Erfordernissen, sehen aber auch ganz klare unternehmerische Vorteile darin, unsere Geschäftspartner gut zu kennen.

Pfefferminzia: Betrifft diese Überprüfung auch die Marketingstrategie des Initiators?
H&A: Grundsätzlich bieten wir jedem Fondsinitiator an, seine Marketingaktivitäten im Vorfeld mit uns abzustimmen. Auf jeden Fall verfolgen wir, wie sich der Initiator und sein Produkt in der Presse darstellen und beziehen das mit in die fortlaufende Beurteilung mit ein.

Pfefferminzia: Welche konkreten Bewertungen fließen in eine Überprüfung ein? Kosten, Performancefee?
H&A: Wir beurteilen zum einen den Fondsinitiator an sich, seine Expertise und sein Unternehmen und wie sich diese im Zeitablauf verändern. Darüber hinaus kontrollieren wir, wie sich die Fonds entwickeln. Dabei setzen wir Total Expense Ratio, TOR, Auswertungen des Risikomanagements und die Wertentwicklung in ein Verhältnis zueinander und schauen, ob der Fonds sich in einer akzeptablen Bandbreite verhält. Dabei halten wir uns an die diesbezüglichen Vorgaben und Empfehlungen der Luxemburgischen Aufsichtsbehörde.

Pfefferminzia: Welche Gründe  lagen in der Vergangenheit vor, um die Zusammenarbeit mit einem Initiator zu beenden?
H&A: Eine Geschäftsverbindung endet hauptsächlich entweder, wenn sich das Vertriebskonzept eines Fonds nicht realisieren lässt, oder über die Jahre die Nachfrage danach zurückgeht. Dann werden in der Regel einvernehmliche Entscheidungen über die Produkte gefällt. Sollte es einmal so sein, dass ein Fondsinitiator, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr zu uns passt, unterstützen wir ihn entweder bei der Übertragung seines Fonds zu einem anderen Dienstleister oder bieten die Liquidation des Produkts an.

Pfefferminzia: Sehen Sie ein Reputations-Risiko für sich Falle Geiss?
H&A: Das Produkt liegt innerhalb der oben genannten Bandbreiten. Es gibt weder bezüglich der Performance noch hinsichtlich der Transparenz gegenüber den Anlegern Handlungsbedarf. So lange keine ethischen, moralischen oder aufsichtsrechtlichen Grenzen überschritten werden, steht unsere Reputation nicht infrage.

Wurde H&A im Vorfeld über die Kampagne informiert?
H&A: Nein, wir haben erst bei Umsetzung davon erfahren.

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