Demonstration für Klimaschutz zu Beginn der Klimawoche in New York City am 20. September 2024 © picture alliance / Anadolu | Selcuk Acar
  • Von Andreas Harms
  • 24.09.2024 um 17:56
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Zusammen managen sie für ihre Kunden die schwer vorstellbare Summe von 30 Billionen Dollar. Und jetzt wollen über 500 Investoren aus aller Welt Regierungen bearbeiten, damit es im Klimaschutz vorangeht. Dafür haben sie ein Schreiben verfasst.

Pünktlich zur jährlichen Klimawoche (diesmal in New York City) schlossen sich 534 weltweite Investoren zusammen, um Druck auf Regierungen auszuüben. Sie verlangen ernsthaften Klimaschutz. Das nötige Gewicht dürfte ihrer Forderung jene Tatsache verleihen, dass sie insgesamt rund 30 Billionen US-Dollar verwalten. Ausgeschrieben sind das 30.000.000.000.000 Dollar.

Gemeinsam haben sie das „Global Investor Statement 2024“ unterschrieben. Das ist eine Art offener Brief, den sie anschließend an die Regierungen ihrer Heimatländer schickten. Damit ging das Statement auch nach Berlin, denn aus Deutschland ist die Hildener Fondsgesellschaft Ökoworld mit dabei. Die managt ja bekanntermaßen seit ihrer Gründung im Jahr 1975 nachhaltige Aktienfonds und betreut heute über 3 Milliarden Euro.

Weitere bekannte Investoren, die das Papier unterschrieben, sind zum Beispiel Axa Investment Managers, der schwedische nationale Pensionsfonds, Abrdn, La Financière de l’Echiquier, M&G, Nordea Asset Management, Pictet, Schroders, UBS Asset Management, die Zurich Insurance Group und viele Pensionskassen. Von den vier großen deutschen Fondsgesellschaften ist bisher nur Union Investment dabei (Abrufdatum: 24. September 2024).

Bis zum 1. November können sich noch weitere Investoren der Aktion anschließen. Dann wollen es die Beteiligten den Teilnehmern der UN-Klimakonferenz (COP-29) in Baku, Aserbeidschan, vorlegen.

„Die Welt brennt, und viele Regierungen legen lieber ihre Hände in den Schoß, als das Feuer zu löschen“, sagt Ökoworld-Vorstand Torsten Müller. Wie die anderen Investoren auch fordert auch Ökoworld politische Mechanismen, um das Net-Zero-Ziel und damit eine klimaneutrale Weltwirtschaft bis spätestens 2050 zu erreichen.

Weshalb die Initiatoren des Statements auch mit einigen Vorschlägen um die Ecke biegen, wie dieses Ziel zu erreichen sei. So fordern sie unter anderem:

  • Keine Subventionen mehr für fossile Brennstoffe
  • Steuererleichterungen für saubere Energie
  • Anreize – beispielsweise durch Zuschüsse oder Darlehensgarantien – für Entwicklung, Einsatz und Verbreitung von klimafreundlichen Technologien

In den insgesamt fünf Punkten geht es um Wirtschaftspolitik, branchenspezielle Strategien für Hoch-Emissionssektoren, Umgang mit Natur-, Wasser- und Biodiversitätskrisen, Offenlegung von klimabezogenen Daten im Finanzsystem und Förderung privater Investitionen in Klimaschutz und Anpassung. In mehreren Unterpunkten bringen die Investoren konkrete Ideen auf den Tisch, wie das Klimaziel noch erreicht werden kann.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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