Eine Mitarbeiterin eines Smart-Home-Anbieters bedient in einem Showroom des Unternehmens eine Smart-Home-App auf einem iPad, mit der unter anderem das Raumlicht oder die Musikanlage gesteuert werden können. © dpa/picture alliance
  • Von Anette Bierbaum
  • 02.10.2018 um 10:20
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Schon ein angreifbares Gadget reicht aus, um Hackern und Einbrechern den Zugang ins smarte Wohnzimmer zu gewähren. Trotzdem besitzt bereits jeder vierte Deutsche mindestens einen digitalen Assistenten. Weitere 37 Prozent planen laut Branchenverband Bitkom, sich innerhalb der kommenden zwölf Monate eine Smart-Home-Anwendung anzuschaffen – trotz aller Sicherheitsbedenken.

Laut Bitkom-Umfrage stehen online justierbare Heizungsthermostate ganz oben auf der Wunschliste (29 Prozent), ebenso wie Staubsauger-Roboter (15 Prozent) und selbstständig arbeitende Rasenmäher (12 Prozent). Jeder zehnte Befragte wünscht sich einen Sprachassistenten. Hierbei gibt es noch am ehesten Sicherheitsbedenken.

Nach Ergebnissen einer aktuellen Yougov-Umfrage befürchtet die Hälfte aller Deutschen, digitale Sprachassistenten könnten sie möglicherweise abhören. Und jeder vierte von Bitkom Befragte, der noch kein smartes Gadget besitzt, ängstigt sich vor möglichen Angriffen durch Cyberkriminelle. Angst, die berechtigt ist, wie Fachleute bestätigen.

Chaos Computer Club und Stiftung Warentest warnen vor Qualitätsmängeln

Technische Lücken bemängelt Stiftung Warentest, die Sicherheitslösungen und Steuerzentralen smarter Haushaltshelfer untersucht hat (Ausgaben 7/2018 bis 8/2018). Elektronische Sicherheitssysteme seien demnach in vielen Fällen einfach auszuschalten. Zudem gäbe es im Fall eines Stromausfalls Sicherheitsrisiken.

Die Prüfer rügten die unzureichende Bereitschaft der Hersteller, ihre Geräte über Updates zukunftssicher zu gestalten – ebenso wie Linus Neumann, Sprecher des Chaos Computer Clubs: „Bei den Geräten haben wir es mit Computern zu tun, die oftmals auf billige Weise produziert wurden. Der Preisdruck in der Branche geht oft zu Lasten der Sicherheit, im Speziellen zu Lasten der Software-Qualität und der Nachsorge.“ Neuman fordert künftig Sicherheitsupdates gesetzlich vorzuschreiben, ebenso wie verbindlich ausgesprochene Garantie-Versprechen der Hersteller.

Lückenhafter Passwortschutz

Hinzu kommen immer noch millionenfach installierte WLAN-Router in deutschen Haushalten, die lediglich über einfache Passwörter geschützt sind: nahezu unverschlüsselte Zugänge, die leichten Einlass für Hacker bieten. Diese können anhand nicht genutzter Stromquellen gewohnte Bewegungsmuster der Bewohner studieren und wissen so, wann ein Haus unbewohnt ist.

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Anette Bierbaum

Anette Bierbaum schreibt seit 2015 als freie Redakteurin für Pfefferminzia. Darüber hinaus unterstützt die gelernte PR-Fachfrau seit über zehn Jahren Medienhäuser, PR-Agenturen und redaktionell geprägte Content-Plattformen.

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