Eine Pflegekraft hält die Hände einer älteren Frau: Morgen & Morgen hat verschiedene Pflegeversicherungslösungen untersucht. © picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke
  • Von Juliana Demski
  • 08.10.2021 um 16:07
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Sowohl die Angebote von Pflegetagegeld- als auch von Pflegerentenpolicen befinden sich laut Morgen & Morgen auf einem „hohen Niveau“. Auffällig sei jedoch, dass sie Pflegelösungen im Bereich der privaten Krankenversicherung aktuell erfolgreicher seien als die im Bereich der Lebensversicherung.

Die Rating-Agentur Morgen & Morgen hat kürzlich 238 Pflegetagegeld- und 105 Pflegerententarife unter die Lupe genommen. Die zentrale Erkenntnis: Die Angebote beider Ansätze befinden sich laut den Analysten „auf hohem Niveau“.  So konnten sich 69 Pflegetagegeld– und 67 Pflegerententarife über die Bestnote freuen.

Auffällig sei jedoch, dass die Pflegelösungen im Bereich der privaten Krankenversicherung (PKV) – also Pflegetagegeldpolicen – im Vergleich erfolgreicher seien als jene aus den Produktpaletten der Lebensversicherer.

„Der Erfolg der Pflegetagegelder liegt sicherlich auch in der Preisgestaltung begründet“, sagt Thorsten Bohrmann, Senior-Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen. „Pflegerenten sind aufgrund der lebenslang garantierten Beiträge teurer als vergleichbare Pflegetagegelder.“

Zwar sicherten beide Versicherungslösungen dasselbe Risiko ab. Unterschiedlich seien sie aber trotzdem. „Das beginnt bei der Kalkulation der Prämien – mit garantierten Beiträgen bei den Pflegerenten und der Möglichkeit zur Beitragsanpassung bei den Pflegetagegeldern, bis hin zur Ausgestaltung der Bedingungen“, so Bohrmann.

Um einen direkten Vergleich zu ermöglichen, habe Morgen & Morgen aber dennoch beide Ratings ähnlich aufgebaut. So hätten die Analysten die Rating-Fragen „weitestgehend auf einen Nenner gebracht“ und seien dabei „auch auf die spartenindividuell gesetzten Unterschiede im Rating-Verfahren eingegangen“, führt Borhmann weiter aus.

Rating Pflegetagegelder

Das Rating rund um den Markt der Pflegetagegeldpolicen beinhaltet ausschließlich die Bedingungsanalyse auf Basis der einzelnen Tarife beziehungsweise Tarifkombinationen. 37 Leistungsfragen spielten dabei eine Rolle. Zu den Mindestkriterien zählten unter anderem die Voraussetzung, dass die Tarife bei Vorliegen eines Pflegegrades leisten, dass die Beiträge bei Eintritt des Pflegegrades freigestellt werden, dass bei verspäteter Meldung rückwirkend geleistet wird und dass der Versicherungsschutz auch bei einem Umzug ins Ausland erhalten bleibt.

„Die Pflegetagegeldtarife befinden sich auf einem guten Niveau“, stellt Bohrmann fest. 142 von ihnen erhielten Bewertungen von vier oder fünf Sternen. Weitere 55 stuften die Analysten als durchschnittlich und 41 als schwach ein. Die gute Nachricht: Sehr schwache Tarife gibt es nicht.

>>> Hier geht es zur Tabelle mit den Ergebnissen

Rating Pflegerenten

Für die Beurteilung des Pflegerentenmarktes nutzten die Analysten 32 Leistungsfragen. Im Fokus standen die Kundenfreundlichkeit sowie die Eindeutigkeit der Aussagen im Bedingungswerk. Die Mindestkriterien für eine Top-Bewertung waren dieselben wie bei den Pflegetagegeldern.

Von 105 analysierten Tarifen konnten hier 92 Tarife mit vier oder fünf Sternen glänzen. Bohrmann spricht von einem „sehr leistungsstarken Bild“. 13 Tarife erhielten eine durchschnittliche Bewertung – schlechter als das schnitt keiner ab.

>>> Hier finden Sie die Ergebnistabelle

Das Fazit

Das Niveau beider Absicherungsformen habe sich in den vergangenen Jahren „erfreulich gut entwickelt“, sagt Borhmann. „In der Beratungspraxis liegt der Fokus bei der Vermittlung von Pflegetagegeldtarifen sicherlich auf dem Preis sowie der familiären Situation, bei Pflegerenten dienen sicherlich häufig Einmalauszahlungen aus Lebensversicherungen der hochwertigen Absicherung des Pflegerisikos.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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