Ist Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg: Michael Franke. © Neuenhausen
  • Von Juliana Demski
  • 03.08.2021 um 18:02
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Eine Möglichkeit, sich persönlich vor potenziell hohen Pflegekosten im Alter zu schützen, bieten private Pflegerenten. Noch sind solche Tarife recht unbekannt. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sich die wenigen Angebote am Markt im Rahmen eines Ratings nun genauer angeschaut. Denn mit der Lebenserwartung wächst auch der Bedarf an Pflegeleistungen.

Eine Pflegebedürftigkeit im Alter kann jeden treffen. Umso wichtiger ist eine passende Absicherung für den Fall der Fälle – beispielsweise über eine private Pflegerente. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat diesen noch recht kleinen Markt mit großem Potenzial im Rahmen eines neuen Ratings untersucht.

Aktuell bieten nur sechs Lebensversicherer eine solche Police an: 

  • Allianz Lebensversicherung
  • Ideal Lebensversicherung
  • Swiss Life Deutschland
  • Volkswohl Bund Lebensversicherung
  • WWK Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit
  • Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung

Für das Rating haben die Analysten 33 selbstständige Pflegerenten-Tarife mit 246 Tarifvarianten untersucht. Grundlage bildet ein Katalog aus 49 Prüfkriterien. Jedes Produkt erhält nach Durchlauf eines komplexen Prüfprozesses eine Gesamtpunktzahl und damit eine Zuordnung in die entsprechende Rating-Klasse.

Wie von anderen Sparten bekannt, setzen Versicherer in der Regel auf einen zwei- oder dreistufigen Versicherungsschutz. Die Stufen heißen beispielsweise Basis, Komfort und Premium. Basisprodukte richten sich vor allem an preissensible Kunden. Geld fließt hier erst ab Pflegegrad 4 oder 5. Zusätzliche Leistungen wie Einmalkapital bei Pflegebedürftigkeit oder Tod vor und nach Rentenbeginn sind je nach Stufe enthalten oder gegen Mehrbeitrag eingeschlossen.

Das Ergebnis:

Die meisten Tarife landen aktuell im Mittelfeld. Ein FF+, also die Note „gut“, erreichen aktuell nur die Tarifvarianten der Swiss Life Deutschland. Erstklassige Noten (FFF+ „hervorragend“ und FFF „sehr gut“) fehlen ebenso wie die Note „ungenügend“ (F-).

>>> Hier geht es zur Tabelle mit allen Ergebnissen

„Das Gesamtergebnis ist zufriedenstellend“, kommentiert Franke-und-Bornberg-Chef Michael Franke die Ergebnisse. „Aber ich sehe noch Luft nach oben.“ Denn es zeige sich ein vertrautes Phänomen: „Bei Erst-Ratings vergeben wir nur selten Top-Noten, denn aus eigenem Antrieb entwickeln Anbieter selten Top-Leistungen. Wozu auch, wenn man mangels Transparenz nicht einmal damit werben kann. Unsere Rating-Kriterien schaffen erst das Bewusstsein, auf welche Leistungen es wirklich ankommt und die Nachfrage nach Top-Qualität.“

Nach einigen Rating-Durchgängen steige das Tarifniveau der folgenden Tarifgenerationen spürbar und es stelle sich ein Wettbewerb um Spitzenpositionen ein, so Franke. Für die Zukunft ist er optimistisch. „Als kapitalgedeckte Pflegevorsorge verfügt die Pflegerente über einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Sie bietet lebenslangen Schutz zu stabilen Beiträgen.“ Trotzdem friste die Pflegerentenversicherung noch immer ein Schattendasein. Lebensversicherer müssten aufpassen, diesen wichtigen Zukunftsmarkt nicht zu verpassen.

SEITE 2: Stellschrauben für die Produktqualität und das Fazit der Analysten

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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