Büro der Aktienbörse im Zentrum von Moskau: Der Handelsplatz ist derzeit geschlossen. © picture alliance/dpa/TASS | Mikhail Metzel
  • Von Andreas Harms
  • 01.03.2022 um 12:39
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Weil Investoren kaum noch mit russischen Aktien handeln können, will nun einer der wichtigsten Anbieter von Aktienindizes reagieren. MSCI denkt darüber nach, das Land aus seinen Indizes zu werfen.

Der Index-Anbieter MSCI könnte demnächst russische Aktien aus seinen Indizes entfernen. So wies der Chef des Index-Komitees, Dimitris Melas, gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters darauf hin, dass der russische Aktienmarkt inzwischen uninvestierbar geworden sei. Grund dafür seien die Sanktionen, mit denen westliche Länder Russland wegen seines Überfalls auf die Ukraine – und somit eben auch die Finanzmärkte – belegt haben. „Es würde nicht viel Sinn ergeben, wenn wir russische Aktien weiter in den Indizes behielten, wenn unsere Kunden und Investoren auf diesen Märkten gar nicht handeln können“, so Melas weiter. Tatsächlich ist die Aktienbörse in Moskau derzeit geschlossen.

MSCI-Indizes dienen als Grundlagen für viele Indexfonds, zu denen auch ETFs gehören. Die wiederum tauchen in Investmentportfolios, aber auch mehr und mehr in Fondspolicen auf. Im MSCI Emerging Markets – einem Aktienindex für Schwellenländer – ist Russland zu ungefähr 3,2 Prozent gewichtet. In Deutschland sind allein auf diesen Index zwölf ETFs zugelassen.

MSCI wolle nun mit Investoren beraten, wie es weitergehen soll, so Melas weiter. Das Ergebnis wolle man in den kommenden Tagen bekannt geben.

Bereits am 24. Februar hatte MSCI mitgeteilt, dass es die Positionen von russischen Aktien in Indizes bis auf weiteres einfriert. Damit hob es alle zuvor gefällten Entscheidungen über veränderte Indizes auf. Die betrafen insbesondere die Aktien von Norilsk Nickel, Ozon Holdings und Yandex, deren Anteil in Indizes man verändern wollte. Schon in dieser Nachricht bat MSCI Marktteilnehmer darum, sich zu äußern, wie sich die Sanktionen auf sie auswirken.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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