Luxusimmobilie auf Sylt: Die Deutschen verlieren immer mehr die Lust am Wohneigentum und sparen lieber für andere Zwecke. © picture alliance / Chris Emil Janßen
  • Von Barbara Bocks
  • 18.08.2025 um 16:01
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Der Traum vom Eigenheim bröckelt: Nur noch ein Drittel der Deutschen spart gezielt für Wohneigentum. Besonders bei jungen Menschen sinkt die Bedeutung, wie eine Umfrage zeigt. Stattdessen rücken andere Sparmotive in den Vordergrund.

Der Traum vom Eigenheim verliert zunehmend an Bedeutung. Nur noch 33 Prozent der Deutschen benennen Wohneigentum als ihr Sparziel. Das entspricht einem Rückgang um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen geht dieses Motiv deutlich zurück. Zu diesem Ergebnis kommt die Sommerumfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen. Diese Umfrage ist die 84. Welle der seit 1997 laufenden Erhebung.

Dafür befragt das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Verbands dreimal jährlich knapp 2.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland zu ihrem Sparverhalten. Mehrfachnennungen bei den Sparzielen sind möglich.

Das sind die wichtigsten Sparziele der Deutschen im Überblick:
  • 60 Prozent für die Altersvorsorge
  • 44 Prozent für Konsum
  • 34 Prozent für die Kapitalanlage
  • 33 Prozent für Wohneigentum
  • 6 Prozent für den Notgroschen
  • 3 Prozent für die Ausbildung der Kinder
Altersvorsorge und Konsum stehen höher im Kurs als Immobilien

Die Umfrage zeigt: Statt für Immobilien sparen die Menschen zunehmend für Altersvorsorge (60 Prozent) und Konsum (44 Prozent). Die eigene Kapitalanlage liegt mit 34 Prozent auf Platz drei. Wohneigentum fällt auf Platz vier zurück. „Wir werden sehen, ob sich dieser Trend in den Anlageformen der kommenden Herbstumfrage 2025 weiter fortsetzt“, sagt Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen.

Die Ergebnisse in der gleichnamigen Frühjahrsumfrage waren ähnlich (Pfefferminzia berichtete). Auch hier gaben 61 Prozent der Befragten an, vor allem für ihre Altersvorsorge zu sparen. Für ihr künftiges Wohneigentum legten damals noch 39 Prozent der Umfrageteilnehmer Geld zu Seite.

Woher dieser Rückgang bei diesem Sparmotiv kommt, erklärt sich König so: „Viele Menschen scheinen inzwischen zu glauben, dass Wohneigentum für sie ohnehin nicht mehr realistisch ist und haben sich damit abgefunden.“ Aus seiner Sicht ist das gesellschaftspolitisch ein Alarmsignal: „Der Rückzug aus dem Eigentumswunsch ist ein stiller Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge.“

Verband kritisiert fehlende Förderimpulse auf Immobilienmarkt

Die Ergebnisse verdeutlichen aus Sicht der Verbands der privaten Bausparkassen die Schwierigkeiten auf dem Immobilienmarkt: hohe Kosten, regulatorische Unsicherheiten und fehlende Förderimpulse, die dazu führen, dass immer mehr Menschen, gerade jüngere, ihren Eigentumstraum aufgeben. Der Verband fordert daher gezielte Maßnahmen, um Eigentumsbildung wieder möglich zu machen, besonders für Familien und Normalverdienende.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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