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  • Von Redaktion
  • 04.11.2013 um 10:59
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Udo Schindler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung, erklärt, warum er als Altersvorsorge zu ETFs rät und rechnet vor.

Wird die Rente reichen? Die Frage kann sich jeder nur selbst beantworten. Fakt ist: Mit Beginn des Ruhestands müssen die Deutschen mit durchschnittlich 800 Euro nach heutiger Kaufkraft weniger auskommen. Wer seinen Lebensstandard halten möchte, muss also vorsorgen. Da die Riesterrente trotz staatlicher Förderung regelmäßig schlechte Presse bekommt, und nur ein Drittel der Berechtigten von dieser Form der Vorsorge Gebrauch macht, sind Alternativen gefragt.

Doch die Alternativen sind knapp. Zinspapiere zählen auf Sicht der kommenden Jahre jedenfalls nicht dazu. Für einen 35-jährigen Sparer mit einem Spar-Budget von monatlich immerhin 200 Euro führt die Niedrigzinspolitik der Notenbanken zu einem niederschmetternden Ergebnis.

Unterstellen wir eine nach heutigen Maßstäben recht großzügige Rendite nach Abgeltungsteuer von zwei Prozent, so hätte unser Mustersparer nach 30 Jahren einen Kapitalstock von  96.000 Euro aufgebaut. Berücksichtigen wir eine durchschnittliche Inflation von zwei Prozent jährlich, entspräche dieses Vermögen ca. 53.000 Euro nach heutiger Kaufkraft. Damit könnte er dann bei unverändertem Zins 20 Jahre lang nur 475 Euro (262 Euro nach zukünftiger Kaufkraft) monatlich mehr ausgeben.

Inflation und Spesen gefährden Sparerfolg

Besser in Immobilien anlegen, um dem Kaufkraftverlust zu entgehen? Dafür steht unserem Beispiel-Sparer zu wenig Liquidität zur Verfügung. Also bleibt als Sachwertinvestment mit dem Ziel des Inflationsausgleichs nur die Aktienanlage übrig. Leider fressen hier oft die Spesen die Gewinne auf. Bei aktiv gemanagtem Investmentfonds können Ausgabeaufschläge und Verwaltungskosten das Sparergebnis bis zu einem Drittel verringern.

Daher empfehlen wir einen Sparplan in börsennotierten Indexfonds (ETF), der bei verschiedenen Online-Anbietern ohne zusätzliche Verwaltungskosten angeboten wird. Hier stört dann auch nicht, dass die Auswahl der Indizes möglicherweise beschränkt ist. Letztlich ist bei diesen Sparplänen nicht die Produktauswahl für das Ergebnis ausschlaggebend, sondern der Konsumverzicht durch das Sparen. Anders als bei der Vorsorge mit Lebensversicherungen kann die Sparrate hier auch  kostenfrei ausgesetzt oder der Vertrag storniert werden.

ETF-Rendite von 6 Prozent realistisch

Als Zielrendite über die 30 Jahre traut sich der Finanzplaner hier tatsächlich mit sechs Prozent jährlich zu kalkulieren. In unserem Beispiel würde so nach Steuern immerhin ein Guthaben von 158 000 Euro entstehen. Dieser Kapitalstock würde eine monatliche Entnahme von 778 Euro ermöglichen, was etwa 427 Euro nach zukünftiger Kaufkraft entspricht. Die zu erwartende Rentenlücke wäre damit zumindest zur Hälfte gedeckt.

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