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Katharina Jäger und Hannes Heilenkötter von Blau Direkt bei der Pressekonferenz © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 01.02.2023 um 10:46
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Dass es schwierig geworden ist, in Deutschland gutes Personal zu finden, dürfte nicht neu sein. Jetzt hat der Maklerpool Blau Direkt durchblicken lassen, wie er damit umgeht. Dabei spielen Estland und Polen eine Rolle.

Der Maklerpool Blau Direkt will in diesem Jahr eine IT-Firma in Polen gründen und dafür eine Million Euro in die Hand nehmen. Das kündigte Technologiechef Hannes Heilenkötter im Rahmen der diesjährigen Network Convention in Tallinn vor Journalisten an. Man wolle für die neue polnische Außenstelle etwa 20 Leute einstellen. In welchem Ort das passieren soll, werde man im März entschieden haben, sagte Heilenkötter: „Wir liebäugeln aber mit Krakau.“ Die erwähnte Million Euro dafür soll aus dem Unternehmensgewinn kommen.

Die Maßnahme ist insbesondere eine Reaktion auf den schwierigen Arbeitsmarkt in Deutschland. Gute IT-Leute seien schwer zu finden, ließ Heilenkötter wissen. Und wenn es welche gibt, dann seien sie ziemlich teuer. Das sei in Polen besser. Übrigens: Bisher hat Blau Direkt Teile ihrer IT-Systeme in die serbische Hauptstadt Belgrad ausgelagert. Das soll vorerst auch so bleiben, die neuen Aktivitäten in Polen sollen hinzukommen. Blau Direkt muss seine Systeme ausbauen.

So lässt sich übrigens auch der Gang nach Estland verstehen, ließ Heilenkötter durchblicken. Auch in dieser Hinsicht spielte der deutsche Arbeitsmarkt eine Rolle. „Wir haben uns hier einen neuen Talentpool erschlossen“, sagte er. Dabei geht es in erster Linie um Bürotätigkeiten. Inzwischen läuft beispielsweise die Vertragspflege in Tallinn. 13 feste Mitarbeiter hat Blau Direkt jetzt vor Ort. Einige sprechen sehr gut Deutsch, und Englisch können sie alle sowieso. Insgesamt sei Platz für 18, ließ die ebenfalls mit anwesende Katharina Jäger wissen. Sie ist als Projektleiterin für die Estland-Aktivitäten verantwortlich.

Es dürfte kein Problem sein, die nötigen Leute zu finden. „Wir bekommen hier wesentlich mehr Bewerbungen als in Deutschland“, so Jäger. Auch diese Maßnahmen sollen übrigens als Ausbau zu verstehen sein – Stellen in Deutschland werden dafür nicht gekürzt.

Dass manches gar nicht so einfach ist, zeigt übrigens eine Anekdote, die Katharina Jäger erzählt: In Estland nennt sich Blau Direkt „Sinine Lihtne“, was übersetzt „Blau Einfach“ heißt. Auf den ersten Arbeitsverträgen stand aber „Sinine Lithne“ – also mit einem Buchstabendreher. Zum Glück fiel das noch rechtzeitig auf und wurde korrigiert. Und es bedeutet auch nicht etwa irgendwas Absurdes, sondern einfach: nichts.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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